Der echte Fan zeigt meistens Flagge,
Fühlt sich identisch mit dem Team,
Damit die Mannschaft dann auch packe
Den Sieg für Homburg und … für ihn!!
Ist dann der stolze Sieg errungen,
Schwelgt jeder Fan im "Wir"-Gefühl.
Wir haben diesen Sieg errungen,
Wir sind die Größten, sind am Ziel!
Jeder Stammtisch, jede Theke
Schmückt stolz sich mit des Titels Zier.
Überall und allerwege
Hört man nur das Wörtchen "wir".
Drum frage ich im Namen Vieler:
Sind denn die Champions wirklich wir??
Letztlich ham doch nur die Spieler
Mitgekämpft bei dem Turnier.
War'n denn auch andere beteiligt,
Die nun laut tönen: "Wir, wir, wir?"
Hat denn der Sieg das "Wir" geheiligt
Als Schlagzeile auf "Bild"-Papier?
Was aber bei 'ner Niederlage?
Wenn Sieg und Titel sind dahin?
Dann macht - das scheint ganz ohne Frage -
Das "Wir" urplötzlich keinen Sinn.
Dann wechseln viele schnell das Lager,
Und aus ist's mit dem "Wir"-Gefühl:
Aus "wir" mach "ihr", nämlich Versager
Und Flaschen in 'nem Trauerspiel.
Kaum jemand sagt: "Wir" ham verloren,
Fast jeder tönt: "Ihr wart so schlecht!"
Als hätt' das Schicksal sich verschworen
Und sich am "Wir"-Gefühl gerächt!
Das "Wir" gilt nur im Siegesfalle,
Bei Niederlagen sagt man "Ihr".
So machen es vielleicht nicht alle,
Doch die am Stammtisch und beim Bier.