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ZOFF AUF STADION-BAUSTELLE
Wurde Projektleiter mit Wasserwaage bedroht?
Die Kosten für den Umbau des Ludwigsparkstadion sind von ursprünglich geplanten 15 Millionen auf mittlerweile über 46 Millionen Euro gestiegen. Neben der Kostenexplosion gibt's jetzt ordentlich Zoff zwischen Baufirmen und Stadt Foto: Andreas Schlichter
von: RALPH STANGER veröffentlicht am 16.10.2020 - 16:33 Uhr
Saarbrücken – Jetzt muss die Saarbrücker Staatsanwaltschaft den Schiedsrichter im Streit auf der Baustelle des Ludwigsparkstadions spielen.
Mario Krah, Sprecher der Staatsanwalt, bestätigte Ermittlungen wegen versuchter räuberischer Erpressung: „Am Rande dieser Ermittlungen kam es zu vagen Hinweisen darauf, dass es im Zusammenhang mit dem Stadion-Umbau zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll.“
Bereits anhängig: ein Strafverfahren wegen versuchter Körperverletzung und Nötigung, die Projektleiter Martin Welker (51) ins Rollen gebracht haben soll.
Gegenüber BILD behauptete der Bau-Jurist, der einen rauen Umgangston auf Baustellen gewohnt ist, ein Mitarbeiter der Firma „Peter Gross Bau“ habe ihn mit einer Wasserwaage bedroht. Außerdem sei ihm gedroht worden, ihm würde das Genick gebrochen.
Zuletzt hatte das St. Ingberter Unternehmen angekündigt, die Stadt wegen ausgebliebener Zahlungen von über 850 000 Euro zu verklagen (BILD berichtete). Welkers Konter: Strafanzeige wegen Verleumdung!
OB Uwe Conradt (li.) und Projektleiter Martin Welker, den er sich als neuen Baudezernenten wünscht, auf der Stadion-Baustelle
Foto: Andreas Schlichter
Auf Anfrage wies Geschäftsführer Philipp P. Gross (54) die Vorwürfe Welkers zurück. Er kündigte eine Klage auf Unterlassung gegen ihn an.
Die Stadtverwaltung hat sich bereits hinter Welker gestellt. Eine Sprecherin: „Neben der Fertigstellung der Baustelle steht für ihn und die Stadt nun auch die juristische Aufbereitung der Baustelle Ludwigsparkstadion und der Kostenexplosion an.“
Die juristische Nachspielzeit ist angepfiffen! Aussage steht gegen Aussage.