Kiefer kündigt Angriff auf die Liga-Spitze an
Von Ralph Tiné,
15. Februar 2017, 02:00 Uhr
Der Homburger Trainer Jens Kiefer hat keine Lust mehr, in der
Rückrunde immer um die Goldene Ananas zu spielen. Foto: Schlichter
Foto: Schlichter
Der FC Homburg startet heute mit einem Nachholspiel gegen Trier
in die Restrunde. Kommende Saison soll es weit nach vorne gehen.
Zwei
Monate lang ruhte der Ball in der Fußball-Regionalliga Südwest, für den
FC Homburg geht es heute weiter. Um 19 Uhr empfangen die Grün-Weißen im
Waldstadion Eintracht Trier zum Nachholspiel. Am Samstag um 14 Uhr folgt
das Lokalderby bei der SV Elversberg. Ein attraktiver Doppelschlag zum
Jahresauftakt.
Um das gesetzte Ziel – den sechsten Tabellenplatz aus der Vorsaison
wiederholen oder verbessern – noch zu erreichen, muss der Tabellenelfte
aus dem Ostsaarland einen guten Start hinlegen. Das weiß auch der
Homburger Trainer Jens Kiefer: „Es ist für uns sehr wichtig, ordentlich
in die Restrunde zu kommen.“
Vor der Saison wollte der FCH „auf Schlagdistanz“ zu den vordersten
Plätzen bleiben. Das hatte sich durch den völlig missratenen
Saisonauftakt mit nur vier Punkten aus acht Spielen schnell erledigt.
Die Aufholjagd mit 19 Punkten aus den folgenden acht Partien brachte die
Saarpfälzer wieder in sicheres Fahrwasser, doch der Zug nach oben war
längst abgefahren. Für Kiefer soll es das vorerst letzte Mal gewesen
sein, dass der FCH der Musik in der Liga hinterherläuft. Der Trainer
geht in die Offensive. „Ich habe keine Lust mehr, in der Rückrunde jedes
Mal nur noch um die Goldene Ananas zu spielen“, stellt der 42-jährige
Spiesener klar. Die Ansage für die nächste Spielzeit ist
unmissverständlich: „Im nächsten Jahr wollen wir oben dabei sein.“
Sportvorstand Angelo Vaccaro bestätigt die Aussage seines Trainers und
geht noch etwas weiter ins Detail: „Ich habe sowohl mit Spielern, die da
sind, als auch mit Spielern, die noch kommen sollen, viele Gespräche
geführt. Wir arbeiten daran, eine Mannschaft zu formen, die im nächsten
Jahr oben mitspielen kann.“
Auch Timo Cecen dürfte diese Aussagen mit Interesse vernehmen. Neben
Jaron Schäfer, der wegen eines Kreuzbandrisses für den Rest der Runde
ausfällt, war der Mittelfeldspieler in der bisherigen Saison der
herausragende Akteur in der Homburger Mannschaft. Um überhaupt eine
Chance zu haben, Spieler wie Cecen, dessen Vertrag nach der Saison
endet, halten zu können, muss der FCH neben einem adäquaten finanziellen
Angebot auch eine klare sportliche Perspektive bieten. Noch hält sich
der Offensivspieler alle Optionen offen: „Ich kann jetzt noch nicht
sagen, was nach der Saison passiert. Ich will mich hier auf meine
Leistung konzentrieren. Wir haben noch 15 Spiele. Wir können auf jeden
Fall elf bis zwölf davon gewinnen.“
Auch Kiefer weiß, dass bei seinem Top-Mann nicht mit einer frühen
Weichenstellung zu rechnen ist. Er hätte zwar „am liebsten so schnell
wie möglich eine Entscheidung“, rechnet aber damit, dass die Frage erst
„am Ende oder sogar nach der Saison“ geklärt wird. Unabhängig davon ist
der Trainer über die Entwicklung seines Schützlings stolz: „Timo hatte
vorher nur wenige Einsätze und ist mit wenig Selbstvertrauen zu uns
gekommen. Innerhalb eines Jahres hat er sich hier zu einem Spieler auf
höchstem Regionalliga-Niveau entwickelt. Das ist auch eine Auszeichnung
für die Arbeit, die wir hier in Homburg machen.“
Hoffnung, dass es für Cecen eine Zukunft in Homburg gibt, macht seine
Ansage für den Saarlandpokal: „Den wollen wir natürlich wieder gewinnen.
Weil wir auch wieder DFB-Pokal spielen wollen.“ Um bei einer
eventuellen Teilnahme des FCH am DFB-Pokal dabei zu sein, müsste der
Spieler auch in der nächsten Saison in Homburg seine Schuhe schnüren.