Homburg | Ein Tempel in Grün-Weiß: „Ja, wir bauen ein neues Stadion“
Von
HBG1
-
1. April 2018
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Es ist eine Sensation, die der erste Vorsitzende des FC 08 Homburg, Herbert Eder, gestern Abend am Rande des Heimspiels gegen den SV Gonsenheim in der Vereinsgaststätte ganz beiläufig verkündet hat: „Ja, wir bauen ab Juli ein neues Stadion!“
Und auf Nachfrage bestätigte der Verein diesen Fakt auch: „Der neue Ludwigspark wird mit tatkräftiger Unterstützung des Landes gebaut. Da lag es für uns nahe, selbst entsprechende Anträge auf Unterstützung an die Landesregierung zu stellen als das Thema diskutiert wurde“, erklärt Geschäftsführer Rafael Kowolik. Und diese Anträge wurden nun, trotz aller aktuellen politischer Verwerfungen, anscheinend positiv beschieden.
Denn das Homburger Waldstadion hat so manche Fussballschlacht erlebt, ist aber mit der Zeit in die Jahre gekommen. In der jüngeren Vergangenheit wurden von Seiten der Stadt und des Vereins, mit Hilfe der Sponsoren, verschiedene Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Doch schon seit längerem erfüllt der ehrwürdige Fussballtempel nur noch rudimentär die Anforderungen, die der hochklassige Fussball von seinen Vereinen verlangt. Nun bahnt sich eine Lösung an, die so spektakulär wie naheliegend ist: wenn das Alte nicht mehr taugt, muss etwas neues her!
Ein Umbau des Waldstadions stand von Beginn an nicht zur Debatte. „Der Aufwand wäre zu groß und die Bausubstanz zu anfällig für eine Umwandlung in ein reines Fussballstadion. Des Weiteren lässt sich auch die Verkehrs- und Parksituation am bisherigen Standort nicht verbessern. Da gibt es räumliche Begebenheiten, die außerhalb unseres Einflusses liegen.“ so Kowolik. Also sehen die Pläne einen Neubau auf der grünen Wiese an der Bexbacher Straße vor.
Und was aktuell an Bauplänen vorliegt, lässt einem Fussballfan das Herz aufgehen. Ja, der FCH baut einen wahren Tempel in Grün-Weiß. Angefangen von einer hochmodernen Außenfassade, bis hin zu extravaganten Logenplätzen soll die neue Arena jeglichen Ansprüchen der Zuschauer genügen. Auch die Anforderungen der dritten Liga soll das neue Stationen erfüllen – ein durchaus sportliches Ziel der Grün-Weißen.
In einer ersten Ausbaustufe soll nun also ein reines Fussballstadion für knapp 12.000 Zuschauer entstehen. Neben den 8.000 Sitzplätzen sind auch alle 4.000 Stehplätze hinter den Toren komplett überdacht. Sollte es der sportliche Erfolg benötigen, können weitere Ausbaustufen entsprechend die Kapazitäten auf das erforderliche Niveau heben, bis hin zur 2.Bundesliga. Dazu erklärt Rafael Kowolik: „Der heutige Zuschauer legt wert auf entsprechenden Komfort. Aber auch den langjährigen Forderungen und Wünschen unserer aktiven Fans möchten wir mit der neuen Arena entgegen kommen. Bei einem Neubau wollen wir von Beginn an die Weichen für die Zukunft stellen. Eine halbherzige Lösung hätte hier an dieser Stelle niemandem etwas gebracht.“
Durch die günstige Verkehrsanbindung an die A6, zukünftig mit einem dritten Ohr, gehören Verkehrsstaus, die es bisher immer in der Innenstadt bei den Heimspielen gab, der Vergangenheit an. Über ein Park&Ride-System sollen die Zuschauer vom Hauptbahnhof als auch der Talstraße ab drei Stunden vor Anpfiff im Viertelstundentakt zur neuen Heimstätte gebracht werden. Diese Neuerung hat der Verein in Kooperation mit SaarMobil schon bestätigt. Die Fläche neben dem Gewerbegebiet am Zunderbaum bietet zusätzlich genug Platz für Parkflächen und infrastrukturelle Erweiterungen.
Stellt sich natürlich die Frage wie sich die Finanzierung gestaltet. Konkrete Zahlen wurden bisher nicht genannt. Neben den Zuschüssen des Landes will der Verein allerdings zusätzlich mit seinen Sponsoren den finanziellen Kraftakt stemmen. Durch die Kreisstadt dürfte es auf Grund der Haushaltssituation lediglich organisatorische und logistische Unterstützung geben. Allzu viele Details möchte der Verein aktuell am heutigen Tag aber noch nicht verkünden und verweist auf eine offizielle – und vor allem kurzfristig einberufene – Pressekonferenz, die Mitte April stattfinden soll. Dann soll auch der Name der Arena enthüllt werden.