Bis zu acht Absteiger: Fußball-Oberliga plant mit zwei Zwölferstaffeln
Der FSV Jägersburg um Sven Schreiber (r.) kämpft in der neuen Saison in der Südstaffel der Oberliga um Punkte. Foto: maw/Martin Wittenmeier
Jägersburg In einer Videokonferenz mit dem Regional-Verband Südwest am Montagabend haben sich die 24 Clubs für die kommende Runde auf eine Einteilung in eine Nord- und eine Südstaffel verständigt. Es kann bis zu acht Absteiger geben.
Von Markus Hagen und Svenja Hofer
Redakteurin
Geht es nach den Vereinen, so wird die Saison 2020/21 in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in zwei Zwölferstaffeln ausgetragen. Das ergab sich in der Videokonferenz des Regional-Verbands Südwest mit Vertretern der 24 betroffenen Clubs am Montagabend. Eingeteilt werden die Teams demnach in eine Staffel Süd und eine Nord mit je zwölf Mannschaften (siehe Infokasten). Möglich wurde diese zuvor viel diskutierte Trennung in der Mitte, weil sich der 1. FC Kaiserslautern II bereit erklärt hat, in den Norden zu wechseln. Das Präsidium des Regionalverbands muss diese Einteilung sowie den Modus in seiner Sitzung am Mittwoch noch offiziell beschließen.
Aufsteiger FSV Jägersburg trifft nach diesem Modell in der Südstaffel auf die fünf weiteren Saar-Clubs (Mitaufsteiger FV Eppelborn, FV Diefflen, SV Elversberg II, Hertha Wiesbach und Röchling Völklingen) sowie die restlichen Vertreter aus Pfalz und Rheinhessen (FC Speyer, FV Dudenhofen, TSG Pfeddersheim, Wormatia Worms, Arminia Ludwigshafen, Mechtersheim).
Info: Einteilung Fußball-Oberliga RPS 2020/21
Staffel Süd: FSV Jägersburg (A), FV Eppelborn (A), FC Hertha Wiesbach, SV Elversberg II, SV Röchling Völklingen, FV Diefflen, FV Dudenhofen, Wormatia Worms, TSG Pfeddersheim, TuS Mechtersheim, FC Arminia Ludwigshafen , FC Speyer (A).
Staffel Nord: Eintracht Trier, FSV Salmrohr (A), TuS Koblenz, 1. FC Kaiserslautern II, FC Karbach, Sportfreunde Eisbachtal, FV Engers, SV Gonsenheim, SG Mülheim-Kährlich (A), TSV Emmelshausen (A), SV Alemannia Waldalgesheim (A) und Hassia Bingen.
Zunächst wird in einer Doppelrunde mit Hin- und Rückspielen gekickt. Macht 22 Partien für jede Mannschaft. Anschließend treffen die ersten sechs Teams der beiden Staffeln in einer Aufstiegsrunde aufeinander, die Siebt- bis Zwölftplatzierten in einer Abstiegsrunde. Dabei geht es allerdings nur noch gegen die Mannschaften, gegen die man in der Staffel noch nicht gespielt hat. Macht in den Auf- und Abstiegsrunden noch einmal zwölf Begegnungen. Insgesamt wären für jede der 24 Mannschaften 34 Spieltage zu absolvieren. Nach diesem Modus trifft jeder am Ende auf 18 der insgesamt 24 Oberliga-Clubs.
Offen ist noch, ob aus der ersten Saisonphase alle Zähler in die Auf- und Abstiegsrunden mitgenommen werden, oder nur die Ergebnisse, die man gegen Teams erzielt hat, die in die gleiche Runde mitziehen. „Wenn es schlecht läuft, könnte man dann möglicherweise aber gar keine Zähler mit in die Auf- und Abstiegsrunde nehmen, sollte man nur gegen Teams aus der anderen Tabellenhälfte gepunktet haben“, verweist Thomas Hofer, Sprecher der saarländischen Clubs in der Arbeitsgruppe „Spielsystem Oberliga“ auf ein mögliches Problem.
Der Sieger der Meisterrunde steigt in die Regionalliga Südwest auf, für den Zweiten geht es in der Relegation gegen die Zweitplatzierten aus Hessen und Baden-Württemberg. Mindestens vier Mannschaften, maximal acht – je nachdem, wie viele Teams aus der Regionalliga in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar runter kommen – müssen absteigen.
Nach der für viele Vereine unverständlichen Aufblähung der Liga findet Martin Gerrmann, Vorsitzender des FSV Jägersburg, „diese Klasseneinteilung nun grundsätzlich positiv“. Auch, weil der FSV vorerst von Risikospielen gegen Eintracht Trier und TuS Koblenz verschont bleibt. Germann befürchtet aber, dass wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr überhaupt kein Fußballbetrieb stattfinden kann. „Bislang sind offiziell nicht nur Großveranstaltungen und Spiele mit Publikum verboten, sondern auch das Mannschaftstraining mit Kontaktmöglichkeit.“ Eine Vorbereitung ohne Kontakt und ohne Testspiele sei bis zum angedachten Saisonbeginn (Anfang September) überhaupt nicht möglich. „Selbst wenn ab 1. September das Teamtraining wieder möglich wäre, müsste man mindestens vier Wochen Zeit haben, um sich sowohl im Training als auch in Testspielen auf die Saison sinnvoll vorzubereiten.“ Germann geht davon aus, dass Besucher bei Spielen auch darübr hinaus nicht möglich sein werden. „Man hat diese beiden Staffeln nach geografischen Gesichtspunkten wegen der Derbys so eingeteilt. Aber ohne Zuschauer macht das auch keinen Sinn.“ Sollten nur wenige hundert Zuschauer zugelassen werden, gebe es weitere Probleme. „Es gibt Derbys, da wollen mehr als 1000 Fans hin.“ So etwa zwischen den Lokalrivalen Eintracht Trier und FSV Salmrohr oder im Saarland bei der Partie zwischen Eppelborn und Hertha Wiesbach.
Wenn das Konzept für die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nun auch steht, bleibt doch vieles ungewiss. „Es ist nicht absehbar, wann tatsächlich wieder ein geregelter Spielbetrieb möglich sein wird“, weiß auch Hofer, dass sich die Rückkehr auf die Fußballplätze der Region noch deutlich weiter nach hinten verschieben kann.
Quelle: https://www.saarbruecker-zeitu…-zweigeteilt_aid-51814087