Fußball-Saarlandliga Saison 2020/21: Ein paar Infos über alle Saarlandligisten Teil 1

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    Fünf neue Trainer und ein Top-Sturm

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    111 Tore in 138 Spielen: Valentin Solovej ist der Top-Stürmer der Liga. Er wechselt von den SF Köllerbach zum TuS Herrensohr. Foto: Spektrum bilderdienst/Peter Franz


    Am 2. September startet die Fußball-Saarlandliga in die Saison. Fünf Vereine beginnen die neue Runde mit einer Veränderung auf der Position des Cheftrainers. Die SZ gibt einen Überblick, was sich bei den 17 Saarlandligisten während der Corona-Zwangspause getan hat.


    SC Halberg Brebach: Der Vizemeister verzichtete auf die Meldung für die Oberliga und bleibt Saarlandligist. Zum Ziel für die kommende Runde sagt Trainer Martin Peter: „Einen Tabellenplatz gebe ich nicht als Ziel aus. Die Liga ist noch ausgeglichener und stärker als in der vergangenen Saison. Ich denke, dass am Ende zehn Mannschaften um den Titel mitspielen können.“ Personell gab es in der Sommerpause einige Veränderungen. Nicht mehr an Bord sind unter anderem Vedran Ivankovic (Saar 05 Saarbrücken) und Mergim Kuqi (SF Köllerbach). Dafür ist Jonas Wilhemi nach einem Auslandsjahr in Vietnam zurückgekehrt. Neu sind Pierluigi Vella (zuletzt Spielertrainer FC Kleinblittersdorf), Hugo Wolf (SV Elversberg II) und der rumänische Stürmer Marian Cosmin Popescu (CSM Alexandria), der vier Jugend-Länderspiele für sein Heimatland aufzuweisen hat.


    SV Auersmacher: Beim SV rückte durch den plötzlichen Tod von Lucas Hector im Juni das Sportliche vollkommen in den Hintergrund. „Damit ist von heute auf morgen nichts mehr so, wie es war“, sagt Trainer Jan Berger: „Lucas war menschlich eine Stütze, eine Führungspersönlichkeit und zudem der beste Freund einiger Spieler.“ An sportliche Ziele will Berger deshalb nicht denken. „Es wäre jetzt nicht angebracht, irgendwelche Parolen rauszuhauen. Ziel ist es, uns schnellstmöglich zu stabilisieren, den Rest wird man im Laufe der Saison sehen.“ Der Kader wurde verkleinert. Unter anderem sind Florian Schworm (FC Rastpfuhl) und Sascha Schumacher (VfB Dillingen) gegangen. Die Neuzugänge sind junge Akteure. Der älteste ist mit 24 Jahren Benjamin Bresch, der für die Spvgg. Einöd-Ingweiler in den vergangenen drei Spielzeiten 95 Mal traf. Für die Offensive kam auch Jan Luca Rebmann von Borussia Neunkirchen. Mit Nils Cuccu spielt in Auersmacher der Torschützenkönig der Vorsaison (20 Treffer). Er führt auch die ewige Saarlandliga-Torjägerliste mit 118 Toren in 164 Spielen vor Valentin Solovej (siehe TuS Herrensohr) an, der mit 111 Toren in 138 Spielen aber effektiver ist.


    SV Hasborn: Der SV erreichte als Aufsteiger – auch dank namhafter Neuzugänge wie Martin Dausch vom 1. FC Saarbrücken und Christian Lensch vom FC Homburg – Rang fünf. „Den zu bestätigen ist ein guter Anreiz für die neue Runde“, findet Trainer Pascal Bach. Dieses Unterfangen muss der 39-Jährige mit einem kleineren Kader angehen. Sieben Akteure, darunter David Quinten (FC Noswendel Wadern), Fundu Kamu (VfB Theley) und Tim Roob (Co-Spielertrainer SF Güdesweiler) haben den Club verlassen. Neu sind Angreifer Sascha Krauß (SG Lebach-Landsweiler) sowie die A-Jugendlichen Julian Frisch (Offensivbereich) und Simon Schumacher (Tor). „Wenn wir schwerwiegende Ausfälle haben sollten, dann müssten wir unser Saisonziel eventuell korrigieren“, erklärt Bach.


    Borussia Neunkirchen: Die Borussia verpflichtete überwiegend junge Akteure wie Niklas Allenfort von der U 19 des 1. FC Saarbrücken. Mit Deniz Siga (FC Bitburg) gibt es einen erfahrenen Rückkehrer. Der 31-Jährige stürmte von 2010 bis 2012 in der Oberliga für die Borussen. Zudem holte Neunkirchen mit Elyeu Mitrut und Lucas Melo zwei Brasilianer. Melo ist aber schon wieder weg. Er ist aus privaten Gründen in seine Heimat zurückgekehrt. Mit Nino Kannengießer (pausiert), Kristof Scherpf (FSV Jägersburg) und Jan Luca Rebmann (SV Auersmacher) sind drei Stammkräfte gegangen. Leistungsträger Daniel Schlicker muss sich einer Knieoperation unterziehen, die ihn bis zum Winter außer Gefecht setzt. Trotzdem ist Trainer Björn Klos optimistisch. „Für ganz oben wird es nicht reichen. Dafür ist das Team zu jung. Vielleicht können wir aber in Richtung Platz drei oder vier anklopfen“, erklärt der 36-Jährige.


    SF Köllerbach: Mit Robin Vogtland ist nach einer Saison bei der Spvgg. Quierschied ein alter Bekannter auf die Trainerbank zurückgekehrt. Nachdem sich Köllerbach in der Winterpause von Spielertrainer Florian Bohr getrennt hatte, war Valentin Solovej Spielertrainer. Wegen der Corona-Pandemie stand der Torjäger aber nur ein Pflichtspiel in der Verantwortung. Solovej ist im Sommer – wie Nils Borgard und Mike Seewald – zu Ligakonkurrent TuS Herrensohr gewechselt. Dazu gibt es weitere Abgänge, wie Verteidiger Fabio Götzinger, der sich Oberligist FV Diefflen angeschlossen hat. Bis auf den ehemaligen Drittliga-Spieler Sebastian Piotrowski (FC Wiesbach) hat Köllerbach fast nur junge Spieler verpflichtet. „Wir wollen uns einen Namen als Ausbildungsverein machen“, sagt Vogtland. Der 30-Jährige gibt einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel aus.


    VfB Dillingen: Vier Leistungsträger aus der Kreativ-Abteilung haben den Club verlassen: Niclas Judith (Röchling Völklingen), Jan Demmerle (FV Diefflen), Hassan Srour (Spielertrainer FC Besseringen) und Matthias Krauß (Spvgg. Quierschied). Kapitän Krauß war mit zwölf Treffern der beste VfB-Torschütze der vergangenen Saison. Eine Veränderung gab es auf der Trainer-Position. Francesco Schifino ist aus dem Duo mit Spielertrainer Marius Neumeier ausgeschieden. Schifino bleibt dem Verein als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand erhalten. Neumeier wird von Sascha Schumacher unterstützt, der als Co-Spielertrainer aus Auersmacher kam. Er ist neben Stürmer Dominic Altmeier einer der beiden erfahrenen Neuzugänge des Clubs, der ansonsten junge Akteure verpflichtet hat. „Wir haben an individueller Qualität verloren“, sagt Neumeier: „Aber es ist auch nicht so, dass die Lücke, die die Abgänge hinterlassen haben, so groß ist, dass wir sie nicht schließen können.“ Als Saisonziel gibt er einen einstelligen Tabellenplatz an.


    VfL Primstal: Nach fünf Jahren, in denen der VfL in der Saarlandliga im vorderen Tabellendrittel mitspielte, landete Primstal in der wegen Corona abgebrochenen vergangenen Saison auf Rang neun. Für die neue Spielzeit hat Trainer Andreas Caryot den Klassenverbleib als Ziel ausgegeben. „Die Zeiten, in denen wir in dieser Spielklasse unter den ersten vier oder fünf mitgemischt haben, sind vorbei. Während Jahr für Jahr immer mehr Konkurrenten aufrüsten, können wir uns teure Verpflichtungen nicht leisten. Wir sind und bleiben ein Ausbildungsverein“, erklärt der VfL-Vorsitzende Alwin Arm. Fünf der sieben Neuzugänge kommen aus der eigenen Jugend. Von diesen wird bei den Primstalern vor allem Felix Guttmann und Janis Deuber der Sprung in die Startelf zugetraut.


    TuS Herrensohr: Der TuS wird – auch aufgrund der Verpflichtung von Valentin Solovej – trotz eines enttäuschenden zehnten Platzes in der vergangenen Saison – zum Favoritenkreis gezählt. Mit Solovej und Manuel Schuck hat Herrensohr die beiden Angreifer in seinen Reihen, die sich in der vergangenen Spielzeit mit jeweils 19 Toren Rang zwei der Torschützenliste teilten und zusammen 190 Saarlandliga-Treffer erzielt haben. Wie gut der TuS in der neuen Runde abschneiden wird, dafür wird laut Trainer Bernd Eichmann vor allem das Defensiv-Verhalten entscheidend sein. „Klar ist, dass wir in der Abwehr stabiler werden müssen“, sagt Eichmann. Dazu sollen die Neuzugänge Nils Borgard, Mike Seewald (beide SF Köllerbach) und Osman Akyol (FSG Ottweiler-Steinbach) beitragen. Nicht mehr zur Verfügung stehen unter anderem Alexander Ernst und Christian Schneider, die pausieren, sowie Christopher Dahl, der sich Palatia Limbach angeschlossen hat.


    Spvgg. Quierschied: Thomas Bettinger hat bei der Spvgg. Robin Vogtland als Trainer abgelöst. Der 45-Jährige, der einst für Quierschied als Spieler auf dem Feld stand, war in den vergangenen Jahren als Übungsleiter und Sportvorstand beim Verbandsligisten SV Ritterstraße tätig. Bettinger muss auf die Dienste der Leistungsträger Lukas Mittermüller, Florian Weber und Marcel Schug verzichten. Mittermüller ist zu Oberligist FC Wiesbach gewechselt. Weber und Schug haben ihre Karrieren beendet, aber angekündigt, dass sie dem Verein bei personellen Engpässen zur Verfügung stehen. „Königstransfer“ der Quierschieder ist der Oberliga-erfahrene Matthias Krauß vom VfB Dillingen. Einen konkreten Tabellenplatz möchte Bettinger für den Tabellen-Elften der Vorsaison nicht nennen: „Wir wollen eine Mannschaft werden, die zusammenwächst und in der sich jeder verbessern kann.“


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