Offener Brief zur Auf- und Abstiegsregelung

  • Rafael Kowollik , seines Zeichens Sprecher der Regionalliga Südwest hat sich zu Wort gemeldet.


    https://www.regio-sw.de/2021/0…gezhp32161XR9_v9F3w4nYpbo


    Rafael Kowollik, seines Zeichens Sprecher der Regionalliga Südwest, hat sich in einem offenen Brief an die Verantwortlichen der Regionalliga Südwest GbR, der Hessenliga, der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und der Oberliga Baden-Württemberg gewandt.

    Im Namen einiger Vereine kritisiert er die beabsichtigten Auf- und Abstiegsregelungen der jeweiligen Verbände und appelliert daran, eine alternative Lösung zu finden.

    Hier der Brief in voller Länge:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    verehrte Sportkameraden,

    in meiner Eigenschaft als Ligasprecher trete ich im Namen des Großteils der Vereine der Regionalliga Südwest an Sie heran, um auf den Missstand im Bezug auf die beabsichtigte Abstiegsregelung zwischen unserer Regionalliga einerseits und den geplanten Aufstiegsregelungen der drei Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar, Baden-Württemberg und Hessen hinzuweisen.

    Genauso verhält es sich im Übrigen mit der wohl durch die regionalen Verbände geplanten

    Aufstiegsregelung aus den jeweiligen Regionalligen in die 3. Liga. Aus sicher nachvollziehbaren Gründen herrscht reger Unmut über die Unverhältnismäßigkeit, dass

    Mannschaften mit teilweise nur 8 ausgetragenen Spielen aus den Oberligen oder Regionalligen (Nordost, Nord und Bayern) aufsteigen sollen, während hingegen 6 unserer Teams mit 42 absolvierten Spielen in einer noch nie da gewesenen Rekordsaison absteigen müssten oder eben als Tabellenzweiter der Regionalligen West und Südwest nicht aufsteigen.

    Wir möchten hier einige Fakten und Argumente anführen, die aus den Vereinen heraus entstanden sind. Hierbei handelt es sich einerseits um rein rechtliche und strukturelle Punkte, aber andererseits und insbesondere auch um Aspekte, die unter dem Gerechtigkeitsempfinden und „Charakter“ unseres Sports zu betrachten sind.

    „Ungerechtigkeit“: Es stößt auf breites Unverständnis, dass am Ende einer Mammutsaison mit 42 Ligaspielen im Juni 2021 sechs Vereine direkt aus der RL Südwest absteigen müssen, während drei oder gar vier Vereine aus den darunterliegenden drei Oberligen bzw. deren Teilstaffeln auf Basis einer Rumpfsaison mit nur zwei Monaten Spielbetrieb (Ende August bis Ende Oktober 2020) mit nur 8, max. 13 Spielen Aufsteiger benennen und evtl. gar am „am grünen Tisch“ aufsteigen!

    Ebenso ist es extrem ungerecht und fragwürdig, wenn ein Verein möglicherweise als Tabellenzweiter mit 80 Punkten plus nach 42 ausgetragenen Spielen und einem enormen finanziellen Kraftakt nicht in die 3. Liga aufsteigt, während gleichzeitig beispielsweise Viktoria Berlin nach 11! ausgetragenen Spielen aus der Nordoststaffel aufsteigen soll, obwohl sich dort alle Vereine laut der veröffentlichten Pressemitteilung freiwillig auf einen Abbruch der Saison geeinigt haben. Das dürfte dann der

    ,,billigste“ Aufstieg aller Zeiten gewesen sein finanziert mit stattlichen Förderungen inkl. 10 Monaten Kurzarbeit.

    Konsistenz: Das coronabedingte Verbot des Amateursports führte Ende Oktober 2020 zu einer Saisonunterbrechung und nun (höchstwahrscheinlich) im April 2021 zu einem Saisonabbruch. Da weniger als 50% des Spielklassenbetriebes durchgeführt werden konnten, annullieren die regionalen Fußballverbände – gemäß Ihrer zugrundeliegenden Satzungen – die Saison. Für alle Amateurspielklassen – von der Verbandsliga bis zur C-Klasse – gibt es mangels Wertung weder Absteiger noch Aufsteiger. Warum werden ausgerechnet für die jeweilige Oberligen und

    Regionalligen fragwürdige Ausnahmen gemacht?

    Rhetorische Frage: Wenn auch die RL Südwest den Spielbetrieb unterbrochen bzw. abgebrochen hätte, bevor 50 % der Spiele absolviert worden wären, würden alle 22 Vereine satzungsgemäß in der Liga verbleiben – auch der Erstplatzierte! Frage: Würden wir dann mit vier Oberligaaufsteigern in der nächsten Saison mit 26 Mannschaften spielen?

    Prüfung der Satzungen: Es ist wohl grundsätzlich so, dass in den Satzungen, z. B. des WFV (für die OL BW) und des HFV (für die Hessenliga) geregelt ist, dass bei einem Saisonabbruch unter einer „50%- Spielquote“ die Saison annulliert wird, d. h. die Saison wird nicht gewertet. Für die OL BW wurde für die neue Spielordnung bewusst die Formulierung „… wird es in der Regel keine Auf-/Absteiger geben…“ gewählt. In anderen Satzungen gibt es wohl ähnliche „Hintertürchen“. Das ist gelinde gesagt

    sehr fragwürdig. Die Satzung der RL Südwest enthält als Einzige keine „clevere“ Rückfallebene.

    Sportpolitik im Eilverfahren oder Bewahrung eines Wertekanons im Fußball: Ein Verband prescht vor (FRVS) und benennt einen Verein als RL-Aufsteiger. Die anderen Oberligaträger ziehen in bestmöglicher Dehnung Ihrer Satzungen nach, um Ihre Rechte zu wahren. Und dies, obwohl Verbandsvertreter – wie die drei an der OL BW beteiligten Verbände – die Ansicht vertreten, dass es keine Aufsteiger geben sollte. Sie sehen sich aber im Sinne der Gleichbehandlung gezwungen, diese zu stellen, wenn aus anderen Verbänden auch Aufsteiger benannt werden. Das ist ein durchaus fragwürdiger Prozess. Es erweckt der Anschein, dass hier funktionärsbetriebene Sportpolitik regiert,

    nicht der Fußball mit seinen propagierten Werten (u. a. Leistungsgedanke, Fairness, Respekt).

    Systemfehler: Es ist mehr als diskussionswürdig, wenn die Oberligaträger für Ihre OL-Vereine alleine die Entscheidung über Wertungen und Aufsteiger treffen können (und Ihnen dabei natürlich möglichst Gutes tun wollen). Gleichzeitig sind diese Verbände aber auch noch die Gesellschafter der Regionalliga Südwest GbR, in der sie die Interessen der RL-Vereine zu vertreten haben! Die Regionalliga Südwest könnte Aufsteiger ablehnen. Vertreten deren Gesellschafter dort nun die RLInteressen oder unterliegen sie in „Personalunion“ nicht einer objektiven, inakzeptablen Befangenheit?

    Neubewertung: Bezüglich der 6 Absteiger muss man klarstellen, dass die Liga dies vor Runde gewusst hat. Allerdings gehörte diese ebenfalls wie die restlichen Amateurligen nicht zu denen in der CoronaVO ausgeführten Ausnahmen. Es war daher davon auszugehen, dass die RL Südwest und auch die darunter spielenden Oberligen entweder alle spielen oder eben nicht. Durch das Verbot des Amateursports und gleichzeitiger Legitimierung der Fortführung des Regionalligaspielbetriebs hat sich eine völlig neue Situation ergeben, die neu bewertet werden muss.

    Profiliga: Durch die Einstufung der Politik der RL Südwest als Profiliga, ist hier ein klarer Schnitt festgelegt worden. Dies dürfte somit auch sportlich als Referenz interpretiert werden und hier ein Cut bei Auf-/ Abstieg festgelegt werden.

    Angesichts der aktuellen Situation, die die Regionalligastaffeln Nord, Nordost und Bayern selbst herbeigeführt haben, kann es dort nur zu Annullierungen der Saison 2020/2021 kommen. Die aufgeführten Auffassungen werden im Übrigen auch von Oberligisten geteilt.

    Wir bitten Sie, vorgenannte Aspekte zu be- und auch zu überdenken.

    Weiterhin bitten wir, um eine Stellungnahme zu den vorgenannten Punkten. Sicher wäre hier auch eine Präsenzveranstaltung (unter dem beruflichem Aspekt möglich) durchaus sinnvoll.

    Zuletzt weiße ich darauf hin, dass bereits vereinzelt Vereine sich rechtlichen Beistand genommen

    haben und erforderlichenfalls rechtliche Schritte in Erwägung ziehen.

    Mit sportlichen Grüßen

    Rafael Kowollik

    Ligasprecher

    Warnhinweis:

    Der folgende Beitrag wird, als Bestandteil der Vereinsgeschichte und aktuellen Ereignisse, in seiner ursprünglichen Form dargestellt. Er enthält Passagen, die heute als boshaft, bösartig, gemein, satirisch, sarkastisch, ironisch und diskriminierend, betrachtet werden können.



    FSK 18: Nicht geeignet für Jugendliche unter 18 und Schönredner

  • Da muss ich Kowollik 100% Recht geben.

  • Teilweise schwere Vorwürfe gegen Rafael Kowollik in seiner Position als Ligasprecher der Regionalliga Südwest, dem unter anderem Neid und Populismus angelastet wird.


    Der offene Brief Rafael Kowolliks hat in den letzten Tagen für Wirbel gesorgt. Dieser forderte die Träger der Regionalliga Südwest und der untergeordneten Oberligen auf, die Auf- und Abstiegsregellungen der laufenden, beziehungsweise abgebrochenen, Saison 2020/21 zu überdenken.

    Der Tabellenzweite der Oberliga Baden-Württemberg, der SV Stuttgarter Kickers, widerspricht diesem nun in aller Deutlichkeit und erhebt teilweise schwere Vorwürfe gegen den Ligasprecher der Regionalliga Südwest, dem unter anderem Neid und Populismus angelastet werden ..............






    https://www.regio-sw.de/2021/0…rx3w1CEyYnVIKAoDGQ2M5e-4k

  • Populistisch finde ich an diesem Brief jetzt nichts. Die Argumente kann ich verstehen.


    Was genau hat eine Mannschaft, die nur 8 Spiele absolviert hat, genau geleistet, um sich einen Aufstieg zu verdienen (sowohl aus den Ederligen als auch Viktoria Berlin aus der RL Nordost)? Das wäre eine Ungleichbehandlung gegenüber denjenigen, die eine ganze Saison gespielt haben.

    "Mir wolle eichendlich alle e ganz subba Arwet duhn, awwer mir kennes halt ned besser".


  • Ich sehe es auch so. Kein Populismus. Aber eher Opportunismus von Seiten der Vereine die nach nur 8 bzw 13 Spieltagen denken ein Recht auf Aufstieg zu haben nur weil sie zu diesem Zeitpunkt Tabellenfuehrer waren. Unsere Regionalliga und die Gruppe West spielen ja auch die Saison zu ende. Kann wirklich nicht verstehen wieso das dann nicht auch im Norden, Nordosten/Berlin und Bayern moeglich war.

  • Populistisch finde ich an diesem Brief jetzt nichts. Die Argumente kann ich verstehen.


    Was genau hat eine Mannschaft, die nur 8 Spiele absolviert hat, genau geleistet, um sich einen Aufstieg zu verdienen (sowohl aus den Ederligen als auch Viktoria Berlin aus der RL Nordost)? Das wäre eine Ungleichbehandlung gegenüber denjenigen, die eine ganze Saison gespielt haben.

    Gegenfrage:


    Mit welchem Recht will ein Regionalligist der sportlich absteigt in der Regionalliga bleiben. Die Runde wird fertig gespielt und die Regelungen waren von Beginn an klar

  • Gegenfrage:


    Mit welchem Recht will ein Regionalligist der sportlich absteigt in der Regionalliga bleiben. Die Runde wird fertig gespielt und die Regelungen waren von Beginn an klar

    Eine Mannschaft, die am Ende einer (regulär gespielten) Saison auf einem Abstiegsplatz steht, hat den Abstieg natürlich auch verdient.


    Allerdings hat sich niemand einen Aufstieg verdient, der weniger als 1/3 aller Spiele gespielt hat.


    Ich plädiere daber dafür, alle Spiele ab Ederliga abwärts zu annullieren und dort weder Auf- noch Absteiger zuzulassen, da eben nicht einmal eine halbe Saison gespielt wurde


    Für unsere Liga bedeutet das dann (um wieder auf 18 Mannschaften zu kommen) 3 Absteiger und 1 Aufsteiger. Für die ELD West gilt dasselbe.


    Wie mit den anderen 3 Ederligen Deluxe verfahren wird (bzgl. Aufstieg in Liga 3) müssten die unter sich ausmachen, da fällt mir auch keine vernünftige Lösung ein. Ich hoffte aber, dass da eine gefunden wird, damit die Insolvenzbetrüger endlich absteigen FCK1.

    "Mir wolle eichendlich alle e ganz subba Arwet duhn, awwer mir kennes halt ned besser".


  • Unsere Gruppe wird ja wohl zuende gespielt. Der Meister soll aufsteigen. Wir nehmen Absteiger aus der 3.Liga auf, die zu unserer Gruppe gehoeren. Und hinten steigen eben soviel Vereine ab, bis wir wieder auf 18 Vereine kommen. Aufsteiger aus den Oberligen gibt es keine, weil dort der Spielbetrieb unter Zustimmung fast aller Vereine fruehzeitig eingestellt wurde. So koennte man es auch in der RL West machen.

    Was die anderen Regionalligen betrifft, so gibt es diese Saison keine Meister und Aufsteiger in Liga 3. Dafuer koennte man dann auch die beiden Zweiten aus RL SW & W aufsteigen lassen. Oder es steigen diesmal nur 2 anstelle von 4 Vereinen aus der 3.Liga ab. Das waere sportlich fairer als Viktoria Berlin nach nur 11 Spielen aufsteigen zu lassen.

  • Was die anderen Regionalligen betrifft, so gibt es diese Saison keine Meister und Aufsteiger in Liga 3. Dafuer koennte man dann auch die beiden Zweiten aus RL SW & W aufsteigen lassen. Oder es steigen diesmal nur 2 anstelle von 4 Vereinen aus der 3.Liga ab. Das waere sportlich fairer als Viktoria Berlin nach nur 11 Spielen aufsteigen zu lassen.

    Bloss nicht nur 2 Absteiger. das würde ja , wie El cocinero de Cliff, schreibt dem FuCK zu gute kommen.
    Die andern Ligen sollen mind. Mal die Vorrunde fertig spielen. Dann kann man immer noch nach der Regel berechnen wer hochgeht .

    Alternativ könnte man auch den 2. der West und Südwest gegen den 1. aus Nord und Nordost spielen lassen.
    Bayern lassen wir mal aussen vor die sind noch nicht mal in der aktuellen Saison.


    Wir haben aktuell keine normalen Zeiten, jedem ist wohl bewusst was passieren kann und teilweise passiert ist.

    Wie sinnvoll manche Maßnahmen sind oder nicht sind gehört hier nicht her, die Politik hat nun mal so entschieden, bevor es wieder unnötige Diskussionen gibt gehe ich da auch nicht weiter darauf ein. Wir müssen nun mal damit leben ...


    Ich denke Mal jedem Verein war es von Beginn an klar, in allen Ligen, wie der Saisonverlauf kommen kann. Ich denke, die Ligen sollten selbst entscheiden, wer Aufsteiger ist. Wenn alle dafür sind, steigt halt die Mannschaft auf. Auch wenn das blöd aussieht. Denkt dran, es waren zwar mehr Spieltage, aber auch bei uns ist der FCS im letzten Jahr aufgestiegen, alle haben dafür gestimmt auch der FCH! Da es in der RL SW läuft, MUSS meiner Meinung nach auf den Abstieg und den Aufstieg in Liga 3 bzw in die OL bestanden werden. Noch so eine Saison wird man in den RL's nicht durchführen können. Sonst kann man ja gleich eine "geschlossene Gesellschaft" machen wie in den USA.

    Die Teams bewerben sich für die Ligen und werden genommen oder abgelehnt. Geht das Geld aus, zieht halt der Verein um. Beispiel Raiders in der NFL.

    Aber wollen wir sowas?

    Die RL ist eigentlich der Vorhof zum "echten" Profigeschäft. Das nun manche jammern finde ich billig. Die Regeln wurden doch von allen Vereinen beschlossen und getragen. Oder irre ich`?

    Warnhinweis:

    Der folgende Beitrag wird, als Bestandteil der Vereinsgeschichte und aktuellen Ereignisse, in seiner ursprünglichen Form dargestellt. Er enthält Passagen, die heute als boshaft, bösartig, gemein, satirisch, sarkastisch, ironisch und diskriminierend, betrachtet werden können.



    FSK 18: Nicht geeignet für Jugendliche unter 18 und Schönredner

  • Giftzwerg

    Ich bin mir sicher vor einem Jahr hat man bei uns und den anderen Vereinen dem FCS-Aufstieg am gruenen Tisch zugestimmt weil man das als Loesung sah diesen ewigen Konkurrenten endlich los zuwerden. Finanziell konnte man mit dem 1.FCS nicht mithalten. Darum hinkte man auch sportlich hinterher. Jetzt hatte man eine Chance denen einen Tritt nach oben zu geben um die Meisterschaft in der darauf folgenden Saison offener zu gestalten. Ist ja auch gelungen. Nur eine echte sportliche Loesung war das nicht.

    Was den US Fussball betrifft, so wurde das dort schon immer so gemacht. Kein Aufstieg, kein Abstieg, nur das Geld entscheidet wer neu aufgenommen wird, sollte ein Verein ausscheiden. Andere Laender, andere Sitten. Aber in Deutschland waere das ja kein Dauerzustand, sondern nur eine Ueberbrueckung so lange nicht gespielt wird. Sportlich fair ist es jedenfalls nicht wenn unsere Clubs 36 oder 38 Pflichtspiele austragen muessen um Meister und Aufsteiger zu ermitteln und in Berlin reichen dazu ganze 11 Spieltage.