VERFASST VON Marc Schaber, 3. September 2019
Wie
der Saarländische Rundfunk (SR) berichtet, wird es am Wochenende vom
13. bis 15. September 2019 keine Schiedsrichter im Saarländischen
Fußball geben. Der saarländische Fußballverband (SFV) wird am
Spieltagswochenende 13.bis 15. September 2019 kein einziges Spiel vom
Junioren- bis zum Erwachsenenbereich mit Schiedsrichtern besetzen. Das
hat der Verbandsschiedsrichterausschuss des Saarländischen
Fußballverbandes am Montag beschlossen. Damit will der SFV seine
Solidarität mit von Spielern oder Fans attackierten Schiedsrichtern
ausdrücken.
Dies betrifft den Spielbetrieb der Frauen, der Juniorinnen, der
Junioren, des U-Bereichs und der Aktiven bis in die Saarlandliga. "Diese
Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, weil wir uns unserer
Verantwortung für den Spielbetrieb bewusst sind und hierunter auch sehr
viele faire Sportsleute leiden müssen, die sich tadellos verhalten. Uns
ist ebenfalls bewusst, dass sich dadurch auch in Zukunft kein Täter
abhalten lassen wird.", heißt es in einer Pressemitteilung des SFV.
Allein in den vergangenen beiden Saisons habe es mindestens 35 Angriffe
auf Schiedsrichter gegeben. Am 24.September 2019 war ein Schiedsrichter
in Weiskirchen krankenhausreif geschlagen worden Wir berichteten hier: Thome: "Fühlen uns in den A*** getreten!".
Hier gibt es die Pressmitteilung des SFV Inn Wortlaut:
Der Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) des Saarländischen
Fußballverbands (SFV) hat in seiner Sitzung am 2. September 2019
beschlossen, alle am Wochenende vom 13. bis 15. September 2019
stattfindenden Spiele im SFV-Bereich (im Aktiven-, Frauen, Juniorinnen-,
Junioren und Ü-Bereich, bis einschließlich Saarlandliga) nicht mit
Schiedsrichtern zu besetzen bzw. die angesetzten Schiedsrichter
abzuziehen.
Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, weil wir uns unserer
Verantwortung für den Spielbetrieb bewusst sind und hierunter auch sehr
viele faire Sportsleute leiden müssen, die sich tadellos verhalten. Uns
ist ebenfalls bewusst, dass sich dadurch auch in Zukunft kein Täter
abhalten lassen wird. Wir fühlen uns jedoch aufgrund der Vielzahl an
Vorkommnissen in der jüngeren Vergangenheit angehalten, aus Solidarität mit den
betroffenen Schiedsrichterkameraden ein Zeichen zu setzen, das auch in
der Breite wahrgenommen wird. Es ist sehr bedauerlich, dass wir derzeit
keinen anderen Weg sehen, um unseren Anliegen, dem fairen und
respektvollen Umgang im Sport, ausreichend Gehör zu verschaffen.
In einer ähnlichen Situation im Jahr 2015 hatten wir von einer solch drastischen Aktion noch abgesehen. Nach vielen Beteuerungen und begleitet von gut gemeinten Maßnahmen waren wir guter Hoffnung, dass sich die Zustände nachhaltig bessern würde. Der VSA hat indes festgestellt, dass allein in den vergangenen beiden Jahren mindestens 35 Vorfälle in der Sportgerichtsbarkeit abgeurteilt wurden, in denen Schiedsrichter Opfer von mehr oder weniger schweren körperlichen Attacken wurden, mit dem unrühmlichen Höhepunkt vor einigen Tagen, als ein Schiedsrichter schwer verletzt wurde.
Uns ist bewusst, dass diese Maßnahme nur als symbolische Aktion aufgefasst werden kann. Wir drängen aber auf weitere Veränderungen in den Abläufen der Sportgerichtsbarkeit, bei den Hilfestellungen für betroffene Schiedsrichter und bei der Einhaltung der vorhandenen Richtlinien. Dies werden wir angehen.
Nach entsprechender Rücksprache haben uns die anderen Verbandsgremien ihre Unterstützung signalisiert, wofür wir ihnen sehr danken, insbesondere dem Verbandsvorstand. Die Neuterminierung wurde mit dem Verbandsspielausschuss bereits geklärt, hierüber wird noch informiert werden. Durch die Terminwahl für die Aktion soll zudem auf die kurzfristigen Planungen der Vereine Rücksicht genommen werden.
Im Übrigen danken wir allen unseren Schiedsrichtern ausdrücklich für ihr Engagement – vor allem in schwierigen Situationen –, bitten alle Spieler und Vereine um Verständnis und um ihre Mithilfe, dass diese Aktion eine einmalige bleibt. Wir wünschen allen dem Fußball Verbundenen im Saarland weiterhin viel Spaß bei unserem gemeinsamen, wunderschönen Sport. Wir sind eine Familie, deren unerschütterliche Grundfeste jederzeit Sportsgeist, Fair Play und gegenseitiger Respekt sein müssen.
Der Verbandsschiedsrichterausschuss