Public Viewing fällt aus

    • Offizieller Beitrag

    Public Viewing fällt aus : Kein Fan-Dorf in Homburg zur Fußball-EM

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    Bei der WM in Russland im Jahr 2018 gab es ein noch ein „Fan-Dorf“ auf dem Christian-Weber-Platz. Während der nun anstehenden Fußball-EM wird es hingegen kein städtisch getragenes Public Viewing mehr geben. Foto: Thorsten Wolf


    Homburg Gemeinsam und auf einem öffentlichen Platz Fußball schauen: Das wird es in Homburg während der EM nicht geben. Im Ausschuss fiel die Entscheidung gegen das Public Viewing – aus Kostengründen und wegen des sinkenden Zuspruchs.


    Von Thorsten Wolf

    Am 12. Juni ist es soweit, dann startet die Fußball-Europameisterschaft. Die hat es in Sachen Spielstätten diesmal so in sich. Die insgesamt 24 Teams werden in elf europäischen und einer asiatischen Stadt (Baku) spielen. Auftakt ist in Berlin, Abschluss im Londoner Wembley-Stadion. Vielleicht bietet die großflächige Aufteilung der Spielorte über Europa hinweg dem einen oder anderen Fan aus Homburg die Möglichkeit, sich direkt vor Ort ein Spiel anschauen zu können. Was es diesmal allerdings auf keinen Fall geben wird, das ist ein städtisch organisiertes Public Viewing in Homburg. Das hat der ständige Vergabeausschuss (SVA) des Homburger Stadtrates in nichtöffentlicher Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen.

    Das wird mit Sicherheit einige in der Stadt enttäuschen, denn: In der Vergangenheit, angefangen beim so genannten „Sommermärchen“, der Fußball-WM in Deutschland im Jahre 2006, hatte sich Public Viewing zu einer Art von „Gewissheit“ in Homburg entwickelt. Allerdings, und das gehört zur Wahrheit mit dazu, wurde der Zuspruch von Turnier zu Turnier weniger. Je mehr der Hype um die deutschen Nationalkicker abnahm, desto geringer wurde die Resonanz aufs öffentliche Fußball-Gucken. Vor allem „Event-Fans“ blieben wohl fern. Das konnte man deutlich bei der Fußball-WM 2018 in Russland erleben, als das „Fan-Dorf“ auf dem Christian-Weber-Platz, damals schon an einen privaten Veranstalter „abgegeben“, deutlich weniger Besucher anlockte als gewohnt. Und 2016, bei der Fußball-EM in Frankreich, hatte die Stadt selbst in Sachen Übertragungsvolumen auf die Bremse getreten. Das nun gefallene „Nein“ zum Public Viewing 2020 scheint da wie eine logische Konsequenz aus dem Abwärtstrend in Sachen sportlicher Leistung der Fußballnationalmannschaft und dem damit verbundenen, sinkenden Interesse an großen Turnieren.


    Mit seiner Entscheidung sei der SVA, wie Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte, einem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung gefolgt. Die habe auf unwägbare Kosten hingewiesen, die für die Stadt im Falle eines Public Viewings in diesem Jahr entstehen könnten. „Hintergrund ist, dass auf die Anfragen der Stadt an (gastronomische) Partner, die das Public Viewing hätten durchführen können, mit der von der Stadt angebotenen finanziellen Unterstützung kein Angebot eingereicht worden war, das die von der Verwaltung vorgegebenen Kriterien weitgehend erfüllt hätte.“ Insofern hätte die Stadt im Falle einer Beauftragung weitere Kosten übernehmen sollen. „Diese Kosten hätten nicht nur dazu geführt, das Budget zu überschreiten. Sie waren zudem nicht exakt kalkulierbar, sodass nicht klar gewesen wäre, was auf die Stadtverwaltung Homburg zukäme. Aus diesem Grund wurde beschlossen, in diesem Jahr auf ein Public Viewing zu verzichten“, verdeutlichte Jürgen Kruthoff.


    Während es vom SVA damit „Nein“ zu einem gemeinsamen, öffentlichen Fußballschauen gab, hieß es in der Sitzung in der vergangenen Woche hingegen „Ja“ zu einem weiteren Schritt bei den Sanierungsmaßnahmen an der Grundschule Sonnenfeld. Zum Hintergrund: Schon in seiner Sitzung vom 4. Dezember 2019 hatte der SVA die Durchführung einer Brandschutzsanierung im Trakt II der Sonnenfeldschule beschlossen. Um hier aktiv zu werden, muss allerdings zuerst eine Planungsleistung beauftragt werden, diese bezieht sich in diesem Fall konkret auf den Bereich der Tragwerksplanung. „Die geschätzten Kosten belaufen sich hier auf rund 45 000 Euro“, so Jürgen Kruthoff. „Die Fachabteilung wird die Leistungen öffentlich ausschreiben und dem ständigen Vergabeausschuss nach Prüfung und Wertung das wirtschaftlichste Angebot zur Auftragserteilung vorgelegen.“


    Hintergrund all dessen sei, „dass es einen mehrere Millionen Euro teuren Sanierungsbedarf an der Grundschule gibt. Aufgrund der Haushaltssituation kann aber mit Hilfe von Fördermitteln zunächst nur ein Teilbereich davon angegangen werden.“ Dieser betreffe eben zunächst den Brandschutz in Trakt II und werde in der Summe ein Volumen von rund einer Million Euro haben. „Ein Bestandteil dieser Brandschutzsanierung war die vom SVA beschlossene öffentliche Ausschreibung von Ingenieursleistungen“, hieß es weiter.


    Quelle: https://www.saarbruecker-zeitu…m-in-homburg_aid-49428895