Ostermann-Konzern unter Druck
Der Konzern des Saarbrücker Unternehmers Hartmut Ostermann gerät zunehmend unter finanziellen Druck. Nach Informationen des SR haben Gläubiger Forderungen in Höhe von 450 Millionen Euro angemeldet. Ein Gläubiger droht sogar mit Beschlagnahmung der Hoteleinrichtung.
weiteres unter ... http://www.sr-online.de/nachrichten/740/1401115.html
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..Sein Pressesprecher erklärte schriftlich: „Der reguläre Geschäftsbetrieb der Unternehmen Pro Seniore und Victor’s ist unbeeinträchtigt.“ ...
Wenn der kleine, dicke, völlig entstellte und größenwahnsinnige Wicht sagt, dass alles geregelt sei heißt das normal übersetzt: "Chaos pur!"
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Saarbrücken
Von SZ-Redakteur Michael Jungmann
Saarbrücken. Bringt die Insolvenz eines eingetragenen
Vereins in Worms mit etwa zehn Mitgliedern die Unternehmensgruppe
(Victor’s und Pro Seniore) des Saarbrücker Geschäftsmannes Hartmut
Ostermann (60) zunehmend unter finanziellen Druck? Ein SR-Beitrag von
Wilfried Voigt, Autor des Buches „Die Jamaika-Clique“, stellt diese
Frage in den Raum. Konzernchef Ostermann ist im Saarland kein
Unbekannter. Der frühere Saarbrücker FDP-Kreisvorsitzende ist
Großsponsor beim 1. FC Saarbrücken. Er saß im Koalitionsausschuss der
geplatzten Jamaika-Regierung und unterstützte bis zur Landtagswahl 2009
Saar-Parteien kräftig mit Spenden (FDP: 368.800 Euro, Grüne: 57.000
Euro, CDU 44.514 Euro, SPD: 30.000 Euro).Als Keimzelle seines heute kaum überschaubaren Firmen-Imperiums
(Jahresumsatz: 490 Millionen Euro) mit über 11.000 Mitarbeitern (1500
davon im Saarland) in 120 Seniorenresidenzen und zwölf Victor’s-Hotels
gilt der eingetragene Verein „Deutsche Seniorenförderung und
Krankenhilfe e.V. (DSK)“ mit Sitz in Worms. Wegen Zahlungsunfähigkeit
und Überschuldung wurde über das Vermögen des Vereins vom Wormser
Amtsgericht (Aktenzeichen 20 IN 30/10) am 5. Juli 2010 das
Insolvenzverfahren eröffnet. Insolvenzverwalter Christofer Hecht
berichtet von angemeldeten Gläubiger-Forderungen in Höhe von 450
Millionen Euro, die allerdings noch nicht geprüft sind. Er sagte im SR:
„Der DSK trat als Generalanmieter von Liegenschaften auf.“Diese Immobilien seien fast ausnahmslos als Seniorenresidenzen und als
Hotels an Firmen der Pro-Seniore-Gruppe weitervermietet worden.
Gegenüber unserer Zeitung bestätigte Hecht am Freitag, der insolvente
Verein sei mit Mieten und Leasingraten im Rückstand. Unter den
Forderungen von 450 Millionen Euro seien „mit Sicherheit“ auch Beträge,
die doppelt angemeldet wurden. In der Gesamtsumme seien auch Forderungen
der Pro-Seniore-Gruppe an DSK von rund 100 Millionen Euro enthalten.
Bis zum Jahresende will Hecht seine Prüfung abgeschlossen haben, ob der
Verein, gegen den 90 Prozesse liefen, noch mit der Unternehmensgruppe
verflochten ist. Bis er die DSK-Akten komplett schließen könne, werde es
wohl acht Jahre dauern.Laut Vereinsregister ist Ostermann im Februar 2007 aus dem DSK-Vorstand
ausgetreten. Die beiden zuletzt eingetragenen Vorstandsmitglieder gelten
als seine langjährigen Wegbegleiter. 2008 beschäftigte sich auch der
Finanzausschuss der Stadt Saarbrücken mit der DSK, aufgelaufene
Nebenforderungen zu Gewerbesteuern von mehr als 800.000 Euro wurden
niedergeschlagen. Im Gegenzug wurden 1,3 Millionen Euro Steuern gezahlt.Ein Leasing-Unternehmen und DSK-Gläubiger hat unterdessen, so der SR,
ein rechtskräftiges Urteil gegen eine Victor’s-Hotel-GmbH erwirkt. Bei
dieser Gesellschaft aus Seevetal bei Hamburg wurde das Inventar des
Saarbrücker Nobelhotels am Deutsch-Französischen Garten geleast. Dort
tauchte kürzlich ein Obergerichtsvollzieher auf, um die Möbel
sicherzustellen. Er rückte unverrichteter Dinge ab.Ostermann sagte unserer Zeitung am Freitag, diese
Einrichtungsgegenstände seien „überzahlt“. Zudem sei eine
Sicherheitsleistung bei Gericht hinterlegt. „Wir statten das Hotel
ohnehin neu aus, dann kann die Firma die alten Möbel gerne nach
Absprache abholen.“ Ostermann erklärte weiter, die Victor’s-Gruppe und
Pro Seniore stünden heute mit DSK in Worms „in keiner rechtlichen
Verbindung“. SR-Meldungen, seine Gruppe stehe „zunehmend unter Druck“,
widerspricht er energisch und droht mit rechtlichen Schritten: „Wir
haben ausreichend Eigenkapital und liquide Mittel, um alle
Verpflichtungen zu bedienen.“