Quelle:
Saarbrücker-Zeitung vom 30.11.2013 - Von Henning Jochum und
Fredy Dittgen - Foto:Ruppenthal]
Werner
Weiß ist von seinem Traineramt bei Fußball-Oberligist
SV Röchling Völklingen zurückgetreten. Der 60-Jährige
kritisiert vor allem seine Führungsspieler und die
fehlende Leidenschaft der Mannschaft. Wenn aus einem
Geheimfavoriten ein Abstiegskandidat wird, läuft einiges
schief. So wie beim SV Röchling Völklingen. Der
ambitioniert in die Saison gestartete Fußball-Oberligist
steht nach dem 20. Spieltag am Tabellenende.
Am
Mittwoch (27.11.) zog Trainer Werner
Weiß die Konsequenz und trat zurück. " Ich
kann mich mit der Einstellung einzelner Spieler nicht
identifizieren. Mir fehlt die Leidenschaft, ein Spiel
unbedingt gewinnen zu wollen," erklärt Weiß.
Der Rücktritt des 60-Jährigen kommt nicht überraschend.
Schon nach der 0:3- Heimniederlage gegen Hertha Wiesbach
am 9. November und auch nach dem 1:4 bei Borussia
Neunkirchen am vergangenen Samstag (23.11.) hatte
er offen Rücktrittsgedanken geäußert. Vor allem die
Niederlage in Neunkirchen, als Völklingen fast 60
Minuten in Überzahl spielte, hat Spuren hinterlassen.
" Ich mache mich nach so einem
Spiel verrückt. Die Spieler setzen sich ins Auto, fahren
nach Hause und fertig," kritisiert Weiß, der
seit Sonntag auf Grund einer Virus-Erkrankung ans Bett
gefesselt ist und viel Zeit zum Nachdenken hatte. Wie
konnte es aber zu diesem sportlichen Absturz kommen?
Völklingen galt vor der Saison als stärkster Saar-Club
in der Oberliga, ging offensiv mit den Saisonzielen um.
Ein Platz unter den ersten Fünf sollte es werden. Die
ohnehin starke Mannschaft wurde durch namhafte Spieler
wie Marc Hümbert und Alexander Otto (beide 1.
FC Saarbrücken II) verstärkt. Das einzige Manko
wurde zum großen Problem: der kleine Kader."Ein
paar Spieler haben uns während der Runde verlassen, so
dass mir nur 13 bis 14 Spieler zur Verfügung standen.
Ich hatte keine Alternativen, die Spieler wussten, dass
sie eh immer spielen, sagt Weiß," der Völklingen
im Sommer 2012 übernahm. Eine Charakterfrage also ?
Zumindest bemängelt Weiß vor allem das Verhalten seiner
Führungsspieler: " Viele
wollen Häuptlinge sein, können diese Rolle aber nicht
ausfüllen und verstecken sich. Uns fehlt ein Typ, der
die Mannschaft zusammenhält und mitreißt. Nur Idir
Meridja kann das, aber der ist auf Grund seiner Roten
Karte aus dem Salmrohr-Spiel noch bis ins neue Jahr
gesperrt. " Um vielleicht auch eine
Sperre zu lösen, entschloss sich Weiß nun zum
Rücktritt.
" Der
SV Röchling Völklingen liegt Werner Weiß am Herzen.
Mit seinem Rücktritt will er uns helfen und der
Mannschaft das Alibi nehmen, sagte Wolfgang Brenner,
der Röchling-Vorsitzende. Und wie geht es weiter ? -
Brenner erklärt: " Wir werden
uns in der Winterpause nach einem neuen Trainer umsehen.
Es soll ein Trainer sein, mit dem wir perspektivisch
weiterarbeiten können egal in welcher Liga."
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