Freiwillig in die Verbandsliga? SC Hauenstein stellt sich nach Rücktritt von Carl-August Seibel neu auf




  • Für Hauensteins Präsident Carl-August Seibel (rechts) ist zum Rundenende Schluss. Zum DFB-Pokal-Spiel Anfang der Saison präsentierte er mit dem Sportlichen Leiter Heiko Magin (links) und Geschäftsführer Markus Kuntz die eigens angefertigten Fan-Artik
    Wie geht es mit dem SC Hauenstein weiter? Die Fußball-Oberligasaison ist sportlich und finanziell bis zum Sommer gesichert. Trainer Peter Rubeck soll mit seinem Team den Klassenerhalt erreichen. So weit, so gut. Dann aber tritt der Vorsitzende und Hauptsponsor Carl-August Seibel zum 30. Juni zurück.
    Wer ab Juli an der Spitze des Vereins unter dem Neding das Sagen hat, ist noch nicht geklärt. Nach PZ-Informationen soll Udo Memmer einer der Kandidaten sein, der seit Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen dem SCH angehört. Für den Posten des künftigen sportlichen Leiters fällt immer wieder der Name des langjährigen Trainers des TV Hauenstein und ehemaligen Spielers des SCH, Michael Seibel. Ein Mann für den wirtschaftlichen Bereich soll noch gefunden werden. Diese Woche sind weitere Gespräche anvisiert.
    Klar ist: Der bisherige Sportliche Leiter Heiko Magin, Teammanager Jürgen Lejeune – der seinen Rücktritt nach der Saison schon länger bekannt gab – und Vizepräsident Herbert Schumacher treten gemeinsam mit Carl-August Seibel ab. Auch der Rückzug von Geschäftsführer Markus Kuntz ist wahrscheinlich.
    Aufgrund des Ausscheidens von Carl-August Seibel, der seit 19 Jahren Vorsitzender ist und seit 25 Jahren den Verein finanziell massiv unterstützt, müssen die sportlichen Ziele neu justiert werden. Das heißt: Peter Rubeck wird über den Sommer hinaus nicht als Trainer bleiben. Etliche Spieler des jetzigen Oberliga-Teams wird es zu anderen Vereinen ziehen, bei denen mehr Geld zu verdienen ist.
    Nach Informationen aus dem Umfeld des Vereins plant die kommende Führungsriege mit einem Rückzug der ersten Mannschaft in die finanziell günstigere Verbandsliga. Als Trainer sollen der Übungsleiter der A-Junioren Marco Eiermann und Torwarttrainer Ronny Fahr, der diese Saison mit Heiko Magin übergangsweise übernahm, im Gespräch sein.
    Nach der Spielsatzung wäre die Versetzung eine Klasse tiefer unter gewissen Umständen möglich. Die Bewerbungsfrist für die Oberliga-Vereine für die neue Saison laufe bis zum 2. Mai, berichtete Spielleiter Hans-Bernd Hemmler gestern auf PZ-Anfrage. Wenn ein Verein dann keine Unterlagen einreiche, entscheide der Landesverband darüber, wo der Verein in der nächsten Saison spiele.
    Carl-August Seibel, der eigentlich bis April 2018 als Präsident gewählt ist, erklärte im PZ-Gespräch: Wie der SCH künftig aufgestellt werde, sei Sache seiner Nachfolger. Er hinterlasse den SCH ohne Schulden und bei der Übergabe werde ein ordentliches sportliches Grundgerüst vorhanden sein. Ob der SCH weiter Oberliga spielen könne oder tiefer melde, hänge von mehreren Faktoren ab.
    Die stagnierenden Zuschauerzahlen sprächen gegen die in weiten Teilen unattraktive Oberliga, für die ein sechsstelliger Betrag ausgegeben werden müsse. Sicher sei, dass er den Verein weiter finanziell unterstützen werde – wenn auch in einem deutlich reduzierten Umfang. Zu all seinen Verpflichtungen stehe er, der SCH werde aber eine Zäsur erleben.
    „Ich hoffe, dass sich jetzt ein paar im Vereinsumfeld aus ihren Löchern bewegen und anpacken“, erklärt Seibel. Bei ihm sei die Luft raus. Es fehle in Hauenstein an der Unterstützung – auch durch die Gemeinde, wie beim dringend notwendigen Bau eines Kunstrasenplatzes erlebt. Außerdem bestehe der SCH nicht nur aus einer Person. Er bleibe dem SCH weiter im Umfeld verbunden, versichert Seibel.
    Trainer Peter Rubeck erklärte auf Anfrage, die Entscheidung zum Rücktritt des Vorstandes im Sommer sei ihm und der Mannschaft am Dienstagabend mitgeteilt worden. Seinem Team habe er deutlich signalisiert, dass er bis zum Saisonende Leistung fordere. Jeder erhalte bis dahin sein Geld, wie es dann weitergehe, spiele momentan keine Rolle.
    Er selbst stehe bei Eintracht Trier unter Vertrag und sei bis zum Sommer an den SCH ausgeliehen. Schade sei es für die Mannschaft dennoch, denn sie besitze einen guten Charakter und Perspektive – die Arbeit mit der blutjungen Truppe bereite ihm großen Spaß.


    Quelle: Freiwillig in die Verbandsliga?
    : PIRMASENSER-ZEITUNG.DE

  • So kann's kommen, wenn man sich von einem abhängig macht. Und da gibts nicht so wenige Vereine davon...
    Was unterm Strich dabei rauskommt, hat man in den letzten Jahren schon des öfteren gesehen.

  • So kann's kommen, wenn man sich von einem abhängig macht. Und da gibts nicht so wenige Vereine davon...
    Was unterm Strich dabei rauskommt, hat man in den letzten Jahren schon des öfteren gesehen.


    Ja schon,aber wo soll den das viele Geld in diesen Ligen herkommen ?( .
    Sehe da ehr den verrückten ausufernden Geldwahnsinn in den sogenannten Top-Ligen als Hauptgrund.


    Schade für Hauenstein,bin mit unserem FC immer gerne dort hin gefahren.
    Auch meine Frau war dort immer begeistert wegen der Schuhe ^^ .

  • Alle Mannschaften unterhalb der 2. Liga sind abhängig von mehr oder weniger irren Millionären, die für sich ein Spielzeug suchen. Je mehr die Fans ihnen huldigen, desto eher die Wahrscheinlichkeit dass sie dauerhaft zahlen. Wie der Prinz beim Karneval.
    Also sollten wir mal beim nächsten Heimspiel Theis und Nardi ordentlich huldigen.

  • Die Oberliga ist wirtschaftlich schlicht gestorben. Keine Medienpräsenz, im Schnitt keine 200 Zuschauer mehr.

    ... und für die meisten Oberligisten ist auch der Weg nach oben in die Regio kein Thema. Bei der letzten Verbandstagung Saarland/RLP haben wohl fast alle die oben stehen und theoretisch einen Aufstiegsplatz belegen könnten abgewunken.