Was beim FCH organisatorisch alles falsch gemacht wird

  • Die ganze Misere zur Zeit erinnert doch sehr an unser erstes Jahr in der damals noch drittklassigen Oberliga SW. Unter Klima hatten wir in der Vorsaison die Qualifikation fuer die damals neue eingleisige 2.Liga verpasst. Klima nahm dann seinen Hut und ein neuer junger unerfahrener Trainer mit dem Namen Harald Braner wurde verpflichtet. Unser Ziel war damals natuerlich sofortiger Wiederaufstieg. Zum Auftakt der neuen Saison hatten wir ein Heimspiel (das aus irgendwelchen Gruenden im Ellenfeld stattfand) gegen FSV Salmrohr. Wir gingen mit 1:4 baden. Und die naechsten 3 oder 4 Spiele brachten auch nicht viel mehr und wir fanden uns ganz schnell in der Abstiegszone wieder. Aber Geitlinger hat gehandelt und nach nur einer Handvoll verkorkster Spiele den Braner frueh in der Saison entlassen. Ich glaube sein Nachfolger war dann Siegfried Melzig. Unter ihm ging es dann wieder aufwaerts. Aber aus Gruenden an die ich mich nicht mehr erinnern kann, ging er auch vorzeitig. Dann uebernahm Albert Mueller und mit ihm schafften wir am Ende sogar noch in einem Dreikampf mit Mainz 05 und dem 1.FCS die Meisterschaft. Allerdings sind wir dann in der Aufstiegsrunde am FSV Frankfurt gescheitert.

    Heute aehnliches Bild: Unerfahrener Trainer. Ziel war Aufstieg in die 3.Liga, aber wir finden uns in der Abstiegszone wieder. Wenn unsere "Macher" im Verein jetzt handeln, kann vielleicht unser Saisonziel doch noch erreicht werden. Manchmal wiederholt sich halt (Fussball)geschichte. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


    „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Danny Schwarz unseren Wunschkandidat als neuen Cheftrainer gefunden haben. Bei der Trainersuche lag der Fokus klar auf unserem Ziel Aufstieg in die 3. Liga."


    (Anti fake accounts aus HH)

  • Die ganze Misere zur Zeit erinnert doch sehr an unser erstes Jahr in der damals noch drittklassigen Oberliga SW. Unter Klima hatten ...

    Das ist ja mal ein ganz schöner Mischmasch, den du da zusammengestellt hast. Hier dann mal ein kleines Sellemols spezial.


    Klima war 1980 schon Geschichte in Homburg. 1980/81 kam mit dem Wormser Harald Braner ein unerfahrener Trainer zum FCH. In dieser Saison ging es um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga. Nach dem der FCH in den zwei Spielzeiten zuvor schon auf dem absteigenden Ast war, und in der Vorsaison nur den 12. Platz belegte, musste jetzt am besten ein einstelliger Platz belegt werden, um in dem komplizierten Punktesystem unter die ersten Zehn zu kommen. Bis auf ganz wenige Spieler war der Großteil der Mannschaft berufstätig und konnte erst spät nachmittags trainieren. Also kein Vergleich zu den heutigen Gegebenheiten


    Neben der miserablen Chancenverwertung trotz vieler Chancen, scheiterte Braner mit seiner Systemumstellung von der bewährten Mischung aus Raum- und Manndeckung auf Manndeckung. Dazu ließ er mit langen Bällen operieren. Nur fehlten dazu die passenden Spieler. Er wurde zwar für sein gutes Training gelobt, aber er war nicht die gesuchte Führungspersönlichkeit. Nach drei Unentschieden und drei Niederlagen stand der FCH auf dem letzten Tabellenplatz in der 2. Liga Süd.


    Am 1. September wurde Braner von Geitlinger beurlaubt. Am selben Tag übernahm Siegfried Melzig das Traineramt. Trotz einer Verletztenmisere schaffte es Melzig den FCH in Richtung Mittelfeld zu hieven. Unter anderem spielten zu jener Zeit mit Sigurdur Gretarsson und Ragnar Margeirsson erstmals zwei Isländer für den FCH. Mit seiner speziellen Art machte sich Melzig auf Dauer aber nicht sehr beliebt. Die Trennung zwei Tage nach dem Remis im Saarderby gegen den abgeschlagenen Rivalen aus der Landeshauptstadt kam für die Öffentlichkeit überraschend, aber hatte sich intern angedeutet.


    Auch diesmal stand am selben Tag schon die Nachfolge fest. Am 23. März übernahm das Duo Heinz Nitze und Albert Müller die Verantwortung. Der vorherige Co-Trainer Nitze, der von Melzig geschasst wurde, leitete das Vormittagstraining. Nachmittags unterstützte ihn unser ehemaliger Abwehrrecke Albert Müller. Neben seinem Lehrerjob trainierte Albert Müller zu dieser Zeit auch erfolgreich die A-Jugend.


    Und fast hätten sie das Unmöglich doch noch geschafft. Am letzten Spieltag kam es im Waldstadion zum Showdown gegen Eintracht Trier. 8000 Zuschauer, darunter ein Sonderzug aus Trier, wurden Zeuge einer berauschenden Vorstellung des FCH. Nach Treffern von Lenz, Gretarsson, Wagner und Demange wurde die Eintracht mit 4:0 (3:0) nach Hause geschickt.


    Was machte nun der direkte Konkurrent um Platz 10, der Freiburger FC? Im Heimspiel gegen den OFC waren sie auf dem Papier der Underdog. Aber leider hatte der OFC am Wochenende zuvor den 2. Platz und die damit verbundenen Aufstiegsspiele gegen den Nordzweiten klar gemacht. Offenbach schonte seine Stars und mit einer besseren B-Elf unterlagen die Kickers den Breisgauern mit 2:4. Mit einem Punkt Vorsprung und dem etwas besseren Torverhältnis stand der FFC am Ende auf dem Platz an der Sonne. (Seit diesem Tag hat es der OFC bei mir auch gelinde gesagt verschissen. ;) )


    Nach dem Abstieg wollte es Udo mit dem FCH noch einmal wissen. Mit dem Duo Nitze/Müller ging es dann auch in die damalige Amateur-Oberliga Südwest. Ab dem 10. September hatte Albert Müller das alleinige Sagen auf der Kommandobrücke. Nach einem spanneneden Finish wurde der FCH Meister. Die Aufstiegsspiele wurden in einer einfachen Runde ausgespielt. Je ein Heim- und ein Auswärtsspiel sowie ein Spiel auf neutralem Platz mussten die vier Oberligameister bestreiten.


    Zum Auftakt gelang dem FCH in anfangs strömenden Regen an einem Freitagabend im Rosenaustadion ein 1:1 beim FC Augsburg. Imvorentscheidenden Heimspiel gegen den FSV Frankfurt sollte der entscheidende Schritt gemacht werden. Trotz drückender Überlegenheit konnte der FCH auch dank des Chancentods Claus Plattek nicht den entscheidenden Treffer setzen. Mit 1:2 unterlag man den Hessen. Gleichzeitig gewann Augsburg gegen die Ulmer Spatzen.


    Im letzten Spiel gegen den SSV Ulm waren die beiden vermeintlichen Aufstiegsfavoriten auf die Schützenhilfe vom FC Augsburg angewiesen.

    Auch diesmal blieb die Schützenhilfe aus. Mit einem Sieg gegen den FCA begleitete der FSV Frankfurt die Schwaben in die 2. Bundesliga während sich der FCH und Ulm im Karlsruher Wildparkstadion 1:1-Unentschieden trennten.


    Mehr Geschichtsunterricht dann irgendwann mal wieder. :closed)

    "Ich brauch kein Klopfen auf der Schulter solange das Feuer in mir brennt."

    3 Mal editiert, zuletzt von Waldspecht ()

  • Waldspecht,sehr gut!Alles richtig.Ich weiß noch,dass ich mich damals als 8 jähriger Bein DFB beschweren wollte.Ich konnte nicht verstehen,dass wir aus der 2.Liga absteigen mussten.Das war genau die Zeit,wo ich zum FCH Fan wurde.Oft genug Musst ich Taschengeld für den Eintritt zusammenkratzen.3 Mark zu 30 10 Pfennigstücken.Stand da immer mim Opa in der Kirrberger Kurve.Und die Oma hat sich während dem Spiel Café und Kuchen in der Jahnhütte einverleibt….😂

  • Das ist ja mal ein ganz schöner Mischmasch, den du da zusammengestellt hast. Hier dann mal ein kleines Sellemols spezial.

    Durchaus moeglich dass Braner schon im Jahr zuvor kam und ich da was verwechselt habe. Ist ja auch schon 43 oder 44 Jahre her. Aber zumindest habe ich mit Melzig als sein Nachfolger richtig gelegen.


    „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Danny Schwarz unseren Wunschkandidat als neuen Cheftrainer gefunden haben. Bei der Trainersuche lag der Fokus klar auf unserem Ziel Aufstieg in die 3. Liga."


    (Anti fake accounts aus HH)

  • Danke, mein Lieber, für die Zeilen!


    Das Spiel gg. den SSV Ulm im Wildpark hatte ich damals im Radio mit Freunden verfolgt.

    Da kann ich mich noch gut dran erinnern.


    Einen Albert Müller gibts leider nicht mehr als Trainer zu haben,


    einen Udo Geitlinger leider nicht mehr als handelnden Boss,


    und Isländer gab es schon lange, lange nicht mehr in Homburg.


    Doch der Waldspecht pocht ab und an mal noch an einer Tanne, damit man ihn hört!


    DANKE