Anfrage FDP

Die Stadt Homburg packt sich jetzt schon nicht und produziert ganz ohne neues Stadion an der Backe schon jetzt ein jahresbezogenes Defizit von im Schnitt 10 Millionen jedes Jahr (Defizit im Haushaltsjahr 2021: 11,4 Mio. €, aktuell 9,9 Mio. €). Haushaltsdefizite werden nicht auf neue Rechnung vorgetragen wie ein überzogener Dispo, dass man etwa mit einem Kontostand von -9,9 Millionen € ins neue Haushaltsjahr geht und dann mol guggt, sondern der Scheißhaufen türmt sich jedes Jahr weiter auf, Defizit auf Defizit und Zinsen auf Zinsen, bis er irgendwann mal kollabiert oder die Haushaltsnotlage erreicht ist. Woanders wie in Niedersachsen und nebenan in der Pfalz gibt es unter solchen Voraussetzungen dann schon Gebietsreformen top down, wo Kommunen zusammengeschlossen werden, weil sie sich selbst gar nicht mehr packen als eigenständige Verwaltungsstruktur. Der FC Homburg ist seit drei Jahrzehnten viertklassig ohne echte spürbare Zuckungen die letzten 12 Jahre dabei nach oben stolpern zu können. Durchschnittliche Anziehungskraft im Ligabetrieb im Schnitt nicht mal bei 1.500 Mann. Selbst wenn jeder einzelne Stadiongänger, und das sind ja zuletzt diejenigen, die das Thema juckt in der Stadt, seine Wahlentscheidung davon abhängig machen würde, wer diese Idee unterstützt, dann wäre es immer noch ein laues Lüftchen und genau deshalb zieht sich den Schuh auch keiner politisch an im Stadtgebiet. Drei Sportbeigeordnete im Aufsichtsrat unseres Vereins, einer davon sogar als 1. Vorsitzender, ein Ex-OB im AR mit bester Vernetzung und jetzt wird mal eine Anfrage gestellt - ganz zufällig natürlich im Vorfeld der anstehenden Kommunalwahlen von einer Kleinpartei. Nehme ich mal alles zusammen, was so einer Multimillionen-Investition als Stadionneubau in Homburg gegenüber steht und was alles dafür spricht bei ganz nüchterner Abwägung der Ist-Faktoren, dann bleibt mir nur das Fazit „moderne Tagträumerei“! Völlig egal, wer bei Interessensgemeinschaften, die politisch eh nur als Zwergenaufstand abgetan werden für etwas oder gegen etwas ist. Bin ich für etwas bei einer Ja-Nein-Frage, dann bin ich automatisch auch immer gegen etwas. SB ist halt der Nabel der Welt im saarländischen Mikrokosmos. Wenn da ein “Pate von der Saar“ pfeift, dann stehen die Altparteikameraden parat und ermöglichen auch mal Dinge, die selbst in SB schon keinem mehr zu erklären sind, weil diejenigen, die darüber entscheiden und irgendwann mal abgewählt werden könnten, sich dann bei ihm auf der Payroll finden à la Ullrich, Fiedler, Linßler und Konsorten. Ich wüsste im Großraum Homburg auch keinen einzigen, der das anstoßen, umsetzen und dafür dann auch politisch Verantwortlicher sein könnte.

Wie gesagt: ich stimme deinen Ausführungen vollumfänglich zu!

Dann sollte man aber auch als Fan auf Sicht so ehrlich zu sich selbst sein, das Platz 2 bis 5 in der Regionalliga das - unabhängig vom Etat - einzig sinnvolle sportliche Ziel ist.

Den ein Waldstadion kriegst du auch mit den kolportierten 12 Millionen nicht in einen Zustand, der heutigen Ansprüchen gerecht wird.

Zitat von Ambrosini

Hier müssen schon die Ferraros oder die Nardis Kohle auf den Tisch legen, damit sich städtebaulich hier was tut.

Jetzt ist die Firma Theiss gefordert. Wenn von Nardi die Zustimmung kommt, wird sowas ganz schnell gehen. Siehe Elversberg und auch Hoffenheim als Beispiel. Wenn das jedoch aus oeffentlicher Hand finanziert wird, wissen wir ja vom Beispiel Ludwigspark wie lange sich das hinzieht und wie verkorkst es am Ende wird.

Allerdings muss erst mal einen neuer Platz gefunden werden, wo man ein Stadion bauen kann. Meiner Ansicht nach waere Am Zunderbaum der beste Standort. Aber dort ist ja auch schon alles zugebaut. Und nochmals mehr Wald in Richtung Altstadt abzuholzen ist nicht akzeptierbar.

Die öffentliche Hand wird das nicht finanzieren können…von diesem Gedanken muss man sich verabschieden. Mr.S hat ja richtigerweise geschrieben, das selbst die Infrastruktur ein Pfund ist…und wie gesagt: um einen Neubau geht es aktuell auch nicht. Da gehen noch ein paar Jahre ins Land, bevor das akut wird

Damit steht aber immer noch locker 35 Mio € im Raum. Sagen wir für den Spaß, wir kriegen 5 Mio € Zuschüsse. 30 Mio ist auf 20 Jahre 1,5 Mio pro Jahr. Plus Zinsen 2,3 Mio € pro Jahr. Das bedeutet wir müssen ca. 2,5 Mio € pro Jahr mehr einnehmen. Wir müssen das Stadion ja auch unterhalten. Sind natürlich sehr grob überschlagene Zahlen. Wir brauchen aber auch mehr Sponsorengelder für die Mannschaft, sollten wir es mal schaffen auszusteigen. Und dafür wäre die ganze Übung ja. Das hört sich für mich verdammt viel an, um es in einem Stadion in Homburg zu erwirtschaften.

Ich hab das mal ein bisschen weiter überschlagen. Sagen wir, in der dritten Liga haben wir im neuen Stadion einen Zuschauerschnitt von 3000. Es sind fast nur noch Sitzplätze, also nehmen wir pro Saison ca. 0,5 Mio pro Jahr mehr ein. Fernsehgeld sowie höhere Sponsoreneinnahmen gehen für den Kader drauf. Von mir aus wird der Name für 0,5 Mio pro Jahr verkauft. Sind wir noch 1,5 Mio in den Miesen.

Meiner Ansicht nach, lohnt sich das erst in Liga 2.

Mich würde interessieren, hat schonmal ein Drittligisten versucht ein eigenes Stadion zu bauen? Wirklich in Eigenfinanzierung? Von Elversberg reden wir nicht, die machen das Schritt für Schritt.

Mr.S es kommt immer darauf an, über was wir reden wenn es um ein Stadion geht. Wenn wir am Ende ein Stadion haben wollen mit kompletter Überdachung, Logen, ect. und einer Kapazität von 15.001 Zuschauern geht das auch nur Schritt für Schritt bzw. in der jetzigen Situation gar nicht, weil finanziell nicht darstellbar.

Es geht also nur in einem vor ab geplanten mehrstufigen Ausbau nach Bedarf.

Zitat von Saar-Schickeria

Mr.S es kommt immer darauf an, über was wir reden wenn es um ein Stadion geht. Wenn wir am Ende ein Stadion haben wollen mit kompletter Überdachung, Logen, ect. und einer Kapazität von 15.001 Zuschauern geht das auch nur Schritt für Schritt bzw. in der jetzigen Situation gar nicht, weil finanziell nicht darstellbar.

Es geht also nur in einem vor ab geplanten mehrstufigen Ausbau nach Bedarf.

Weißt du, ob es im Verein entsprechende Pläne gibt? Zumindest mal grob die Möglichkeiten? Mich würde tatsächlich mal interessieren, was für Optionen es gibt.

Wieviel Bodenfläche wäre noch um den TuS Lappentascher Hof.

Zitat von Mr.S

Weißt du, ob es im Verein entsprechende Pläne gibt? Zumindest mal grob die Möglichkeiten? Mich würde tatsächlich mal interessieren, was für Optionen es gibt.

Im Hinterkopf habe ich eine Geschichte, das es da mal vor ein paar Jahren Überlegungen/Gespräche in die Richtung gab.

Es gab mal ein Gutachten über die verschiedenen Ausbaustufen. Dort kam irgendwann der Hinweis, das man auch neu bauen kann, wenn man die Komplettsanierung angeht - alleine wegen Lärmschutz. (So als kurzzusammenfassung)

Müsste ich mal tief in meinen Unterlagen graben…

An die älteren Homburger Einwohner hier, welche sich auch mit der Stadtpolitik beschäftigen und vielleicht auch aktiv sind. Was ist der Unterschied zmvon heute zu früher? Aus welchem Grund haben sich damals solche Big Player wie Bosch, schaeffler, Michelin gerade im kleinen Homburg eingesiedelt? Hat ja bestimmt seine Gründe gehabt. Wieso wurde die Uniklinik in Homburg errichtet? Was ist heute an Homburg schlechter als damals?

Kann mir das bitte jemand erklären.

Oder waren damals auch wie beim FCH Macher am Start und keine Schwätzer?

Meiner Ansicht nach ging es mit Homburg deutlich bergab als man diese haesslichen Betonsilos (Rathaus & Landratsamt) Am Forum erbaute. Das war ganz am Anfang der 80ziger Jahre.

Aber zu dieser Zeit gingen die guten wirtschaftlichen Jahre im Saarland Schritt fuer Schritt zuende. Zuvor hatten wir noch genug Schwung aus der sog. Saarstaat Zeit. Unsere Eltern und Grosseltern machten nach 1955 einen riesigen Fehler als sie sich von der damals in Bonn ansaessigen Politclique hinters Licht fuehren liessen. Das ist meine ehrlich Meinung.

AGW08 ein großes Problem ist die Gewerbesteuer. Früher haben die Unternehmen auch in Homburg bezahlt, mittlerweile nicht mehr. (Wurde gesetzlich geändert)

Dann haben wir in Homburg zu oft provinziell gehandelt und wehren uns (also die Politik) gegen alles, was Änderung bewirken könnte. Gefühlt sieht für mich Homburg optisch genau so aus wie vor 30 Jahren…das H&M ist dazugekommen. Aber ansonsten?

Hätte Theiss nicht den Erfolg, den es hat, könntest du in Homburg generell den Laden zusperren.

Zitat von Saar-Schickeria

AGW08 ein großes Problem ist die Gewerbesteuer. Früher haben die Unternehmen auch in Homburg bezahlt, mittlerweile nicht mehr. (Wurde gesetzlich geändert)

Dann haben wir in Homburg zu oft provinziell gehandelt und wehren uns (also die Politik) gegen alles, was Änderung bewirken könnte. Gefühlt sieht für mich Homburg optisch genau so aus wie vor 30 Jahren…das H&M ist dazugekommen. Aber ansonsten?

Hätte Theiss nicht den Erfolg, den es hat, könntest du in Homburg generell den Laden zusperren.

Vor 30 Jahren war z.B. die Eisenbahnstr. noch intakt. Was gab es damals und in den Jahren zuvor fuer tolle Geschaefte dort. In der Eisenbahnstrasse konnte man praktisch alles kaufen was man brauchte. Und heute? Leerstehende Gebaeude, die teilweise zerfallen (die ehemalige Ronde Apotheke). Das einzige was man noch an Gewerben dort hat sind auslaendische Bars und ein Sexshop. Lebensmittelaeden gibt es ausser EDEKA in der Innenstadt auch keinen Einzigen mehr. Im Gegensatz zu frueher. Gleiches Bild in Erbach. Wo sind die ganzen Lebensmittellaeden, Metzger und Baeckereien die es dort frueher mal gab? Bis auf einige wenige, alle weg.

Zitat von Karlsberger

Lebensmittelaeden gibt es ausser EDEKA in der Innenstadt auch keinen Einzigen mehr.

Den Mix Markt, direkt hinter dem Edeka, hat doch auch Lebensmittel, wenn ich mich nicht irre.

Gute Metzger und Bäcker machen leider alle nacheinander zu. Ne Packung Weck im Globus für nen Euro oder ein Doppelweck für 95 Cent vom Bäcker... Da is klar was die Leute in der heutigen Situation kaufen

Ok vielen Dank an alle für eure Antworten. Also war es die lukrative Steuerersparnis für Unternehmen. Aber im Saarland gibt oder gab es auch andere Städte wie SB und SLS, NK, VK. Klar die haben auch ihre Großbetriebe aber warum geht schaeffler nach HOM obwohl sie in VK die gleiche Steuerersparnis hätte?

Und wie kam die Uni nach Homburg?

Zitat von AGW08

Und wie kam die Uni nach Homburg?

Die Heil und Pflegeanstalt wurde einige Jahre vor dem 1.Weltkrieg ins Leben gerufen. Nach diesem Krieg wurde es dann Landeskrankenhaus. Unter der Fuehrung der damaligen semi-autonomen Saarregierung von Johannes Hoffmann wurde1947 die Universitaet des Saarlandes auf dem Gelaende des Landeskrankenhauses in Homburg gegruendet. Etwa 1 Jahr spaeter wurden alle nichtmedizinischen Abteilungen nach SB verlegt. Aufgrund der Weitsichtigkeit der damaligen Regierung im Saarland, hat Homburg heute eine Uniklinik.

Wer war heute dort, gab es grosse Diskussionen da drüber? Ich glaube wohl eher nicht!