+++ FCH verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen +++
Wenn man von acht Spielen nur eine Partie gewinnt, kann man zweifelsfrei von einer Krise sprechen. In einer solchen Krise befindet sich der FC Homburg nicht erst seit der heutigen 1:2 Niederlage beim neuen Tabellenführer TSV Steinbach Haiger. Der Rückstand auf den neuen Ligaprimus ist inzwischen schon auf satte neun Punkte angewachsen.
Auf dem Kunstrasenplatz in Herborn, wohin der TSV wegen Unbespielbarkeit seines Rasenplatzes ausweichen musste, waren die Zeichen vor der Partie klar. Eine Niederlage würde das vorläufige Aus im Aufstiegsrennen bedeuten. Gegenüber dem 4:4 Unentschieden vom Wochenende gegen den SSV Ulm 1846 schickte Trainer Mink eine auf fünf Positionen geänderte Mannschaft auf den Platz. Neben den gesperrten Springfeld und Hoffmann, saßen auch Dulleck, Plattenhard und Schuck zunächst auf der Bank. Dafür kamen Sachanenko, Scholz, Stegerer, Weiss und Carl neu in die Mannschaft.
Wenn man sieht, mit wie wenig Leidenschaft, Aggressivität und Druck die Mannschaft vor allem in den ersten 45 Minuten agierte, muss man sich fragen, ob jedem Spieler klar war, um was es in dieser Partie ging, oder ob die Ansprachen von Trainer Mink keine Wirkung mehr zeigen. Jedenfalls waren gerade einmal neun Minuten gespielt, ehe Marquet ungehindert aus der zweiten Reihe abzog und flach zur frühen Führung für die Mittelhessen traf. Steinbach setzte den FCH früh unter Druck, die Grün-Weißen fanden kein Mittel für einen geordneten Spielaufbau. Wie einfach es momentan ist, gegen den FCH Tore zu erzielen, wurde dann in der 28. Minute wieder deutlich. Ein Freistoß von Illhan landete am langen Pfosten, dort stand Marquet völlig frei und traf zum 2:0. In einer insgesamt chancenarmen ersten Halbzeit war es dann Marceta, der in der 32. Minute die einzige Homburger Torchance in den ersten 45 Minute hatte, als er nach einer Flachen Hereingabe von Stegerer nur das Außennetz traf. Mehr passierte im ersten Spielabschnitt nicht.
Kurz nach der Halbzeit wäre die Partie schon fast entschieden gewesen, als ein Schuss von Marquet die Latte des Homburger Tores traf (48.). Steinbach spielte in der Folgezeit die Partie runter, ehe der eingewechselte Dulleck in der 77. Minute mit einem Lattentreffer für einen Hallo-Wach-Effekt sorgte. Als dann das Spiel praktisch verloren war, gab der FCH in den letzten 10 Minuten plötzlich erstmals Gas. Nach einem Foul an Sommer, verwandelte di Gregorio in der 83. Minute den fälligen Strafstoß sicher zum 2:1 Anschlusstreffer. Obwohl Schiedsrichterin Reßler noch acht Minuten nachspielen ließ, reichte es am Ende nicht mehr zu einem Punkt. Damit war dann auch ein weiteres Spiel in den Sand gesetzt.
Wer nur 10 Minuten Fußball spielt, braucht sich am Ende nicht zu wundern, wenn er wieder mal mit leeren Händen dasteht. Alles was man braucht, um eine Spitzenmannschaft zu sein, ließ der FC Homburg heute wieder mal vermissen. Wer gegen Mannschaften aus dem ersten Viertel der Tabelle nicht gewinnen kann und zudem gegen sogenannte Abstiegskandidaten so viele Punkte liegen lässt, steht dann halt zu Recht dort wo er steht, im Tabellenmittelfeld. Nicht nur die Spieler, sondern auch Trainer Mink steht unter Druck. Die Kritik an seiner Person wird lauter. Wenn auch in den nächsten Spielen der Erfolg ausbleibt, darf man gespannt sein, wie lange der Verein noch bereit ist, dem ganzen Treiben weiter zuzuschauen. Das Vereinsmuseum ist voll mit der Edelmetallvariante der süßen Südfrucht, auch Goldene Ananas genannt. Es wird Zeit, dass dort wieder Ausstellungsstücke in Pokal- und Schalenform hinzukommen, doch dazu muss sich vieles ändern beim FCH.
Aufstellung:
Salfeld – Scholz, Sachanenko, Maier, Stegerer – Di Gregorio, Ristl (77. Lienhard) – Carl (46. Dulleck), Weiß, Sommer – Marceta (71. Gösweiner)
Quelle: Motzkolonne FB