Tribünendach im Waldstadion hat Risse
Die Stadt muss für die Sportstätte schon vor der seit Jahren geplanten großen Sanierung Geld in die Hand nehmen. Es geht um etwa 370 000 Euro für eine dringende Instandsetzung, ausgeschrieben werden nun zunächst Arbeiten für 135 000 Euro.
VON ULRIKE STUMM
HOMBURG |Vom großen Umbau samt Ertüchtigung des Homburger Waldstadions ist die Stadt noch ein gutes Stück entfernt, allerdings muss sie bereits jetzt ordentlich Geld in die Hand nehmen, um die Sportstätte zu erhalten. Der ständige Vergabeausschuss hat gerade grünes Licht gegeben für die Sanierung des Dachs der alten Tribüne. Einstimmig wurde beschlossen, die Arbeiten dafür nun auszuschreiben, informierte die Stadtverwaltung nach der aktuellen Sitzung.
Ziel ist es unter anderem, die Standsicherheit weiterhin gewährleisten zu können. Laut den Unterlagen wurden bei einer Untersuchung des Bauwerks im vergangenen September „altersbedingte Schädigungen“ festgestellt, unter anderem Schadstellen und Risse im Beton, der stellenweise abgeplatzt sei. Die Betonsanierung belaufe sich nach einer Kostenschätzung vom Februar auf etwa 135 600 Euro. Hier gehe es aber rein um den Arbeitsaufwand sowie die Materialkosten einer beauftragten Fachfirma, erläuterte die Verwaltung auf Anfrage. Dazu kämen weitere Posten, etwa für die Planungsleistungen, das Gerüst und weitere Nebenkosten. In der Stadtratssitzung vom Februar war man für diese Arbeiten von insgesamt 370 000 Euro ausgegangen. Das sei eine großzügige Schätzung gewesen, mit der man sicher hinkommen will, eventuell könnte man auch darunter liegen, teilte die Verwaltung nun mit.
Da die Arbeiten nicht unter die seit Jahren geplante Sanierung samt Umbau des Waldstadions fallen, bedeute dies auch: Es gebe für die Arbeiten am Tribünendach kein Fördergeld – so die Auskunft der Stadt. Es geht hier um den Substanzerhalt und die Sicherheit. Dauern sollen die Bauarbeiten etwa vier bis sechs Wochen, sie sollen in der spielfreien Zeit 2023 laufen.
In der Sitzung des Stadtrates im Februar war es hauptsächlich um die Gesamtsanierung des Stadions gegangen. Es gibt jetzt eine Vorentwurfsplanung, die laut Bürgermeister Michael Forster (CDU) verlässlich sei. Diese zeigt aber auch: Es wird erheblich teurer als vor Jahren einmal geschätzt (wir berichteten). Das erste Ausbaupaket A soll nun 10,3 Millionen Euro kosten – anstatt 3,75 Millionen Euro. Dabei hatte man sich Ende 2020 sowieso schon darauf verständigt, dass Homburg Schritt für Schritt vorgehen und zunächst in diesem ersten Paket nur das Notwendigste sanieren will. Allerdings ist laut Verwaltung alles so angelegt, dass in einem weiteren Modul auch die Drittliga-Tauglichkeit des Stadions umsetzbar sei. Im Februar war entschieden worden, dass dieser Weg weiter beschritten werden soll, indem eine entsprechende Unterlage erarbeitet wird, mit der die Stadt beim Land weiteres Fördergeld beantragen möchte.
Bereits da war klar, dass unabhängig vom Ausbaupaket und dem Fördergeld finanziell einiges auf die Stadt zukommen wird: Neben der Sanierung des Tribünendachs für maximal 370 000 Euro wurden dort 80 000 Euro für Abdichtungsarbeiten im Decken- und Bodenbereich von Block C aufgelistet sowie Begleitmaßnahmen zu „Ausbaupaket-A“ in angrenzenden Gebäudeteilen. Hier geht es um Sicherheit, Hygiene, die Heizungslüftung für den gefahrlosen Anschluss an die neuen betriebstechnischen Anlagen; die geschätzten Kosten dafür liegen bei 300 000 Euro.