Stand heute so auf der Facebookseite von:
Make FC 08 Homburg great again
Die Homburg Leaks 1 Teil
oder
Der FC 08 Homburg und das Stockholm Syndrom.
Paragraph 1: Der Verein steht trotz des Punktes aus Worms mitten im Abstiegskampf. Jetzt müssen alle zusammen an einem Strang ziehen. Einen Trainer wie Jürgen Luginger an der Seitenlinie zu sehen, der hoffentlich ähnlich wie wir für die Sache brennt, ist schon die halbe Miete. Wir wollen Emotionen sehen. Aber! Der Klassenerhalt, egal wie, ist das allerwichtigste Ziel. Den Schönheitswettbewerb können wir sowieso nicht mehr gewinnen.
Danach sollten ein paar Baustellen, wie aktuell auch wieder versprochen (siehe Artikel), umgehend bearbeitet werden, die zu dieser prekären Situation geführt haben. Hätte der Verein eine demokratische Satzung und Gremien, die diese auch überwachen und umsetzen, wäre es nicht soweit gekommen. Die Abwesenheit von 22 Jahren aus dem Profifußball kann man sicher nicht einem Jens Kiefer in die Schuhe schieben, sondern ist systemisch begründet. Bei der Umgehensweise mit Herrn Kiefer, dessen Rauswurf übrigens nicht alle aus verschiedenen Fangrupppierungen gefordert haben, wurden Fehler gemacht. Diese konnten von den Verantwortlichen nur gemacht werden, weil der FC Homburg derzeit eher ein Konstrukt aus der Zeit der Fast-Insolvenz vor fast 20 Jahren, als ein Verein mit allen Rechten und Pflichten ist.
Wer eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als 30 Sekunden hat, kann sich dem folgenden Bericht widmen, ansonsten lieber Daumen drücken und ins Stadion kommen. Die hier geschilderten Fakten sind, wenn überhaupt, erst Ende Mai interessant, sollten aber niemanden von einem Stadionbesuch oder Auswärtsfahrten abhalten sondern eher motivieren.
Noch lebt der FC Homburg auf fast allen Ebenen.
1. Die Geschichte bis heute: Im Februar 2016 fand die letzte Jahreshauptversammlung des FC Homburg statt. Auf dieser entschuldigte sich Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Knicker in bewegenden Worten dafür, dass es beim FCH in den letzten Jahren leider nicht satzungsgemäß zugegangen sei. Erfreulicherweise stimmten alle 123 anwesenden Mitglieder für eine Abschaffung der sogenannten Ostermannklausel. Rechtsanwalt Knicker versprach, dass dieser Vorgang formal abgeschlossen und noch innerhalb eines halben Jahres, auf einer Sonder-Mitgliederversammlung beschlossen werde.
Es geschah leider nichts.
Daraufhin hakten einige Mitglieder passiv in sozialen Netzwerken oder aktiv bei der Geschäftsführung nach. Es folgten persönliche Gespräche, E-mail Wechsel, Telefongespräche bezüglich Verfahrensweise, Zusammenarbeit mit dem extra gegründeten Fanausschuss und letztlich einem genauen Termin. Alles was am Ende greifbar war, waren zum Teil widersprüchliche Aussagen und auch im Februar 2017 kein fester Termin. Gekennzeichnet war die Situation durch eine totale Intransparenz und Desinformation. In einem solchen Klima entstehen Gerüchte, wie jenes, dass der Verein Fans, die in den Verein eintreten wollen keine Antwort auf ihren Antrag erteilt. Diese Baustelle sollte ebenfalls schnellstens aus der Welt geschafft werden.
2. Was außerdem geschah:
Zwischenzeitlich kam bei einigen Mitgliedern die Idee auf, eine außerordentliche Mitgliederversammlung aufgrund der Möglichkeit einzuberufen, dass diese von 20 % der Mitgliedern eingefordert werden kann. Dies ist organisatorisch schwierig. Die Zahl der Mitglieder ist beispielsweise unbekannt. Neben der vor 14 Monaten genannten 589 schwirrt plötzlich die Zahl 890 durch den Raum. Dazu ungeklärte Mitgliedsanträge von Fans die eintreten wollen, Karteileichen usw. usf. Letztendlich sind einzelnen Mitgliedern nicht die Adressen aller anderen Mitglieder bekannt. Mit einer gehörigen Portion Arbeit wären allerdings auch die notwendigen 20 % zu organisieren. Was wäre allerdings die Konsequenz gewesen? Auf der dann stattfindenden Mitgliederversammlung wären weder eine Auflösung des Vereins noch eine Neufassung der Satzung ohne die Zustimmung der "juristischen Person der Victors Bau GmbH" (im Volksmund Herr Ostermann genannt) möglich. Die Arbeit kann man sich also sparen.
Daneben beauftragte die Dr-Michael-Arndt-Consulting GmbH zwei unabhängige Anwälte mit der Frage, ob unsere obskure Satzung dem Vereinsrecht entspräche und somit Gültigkeit habe. Dazu führte der Geschäftsführer der Firma zusätzlich Gespräche mit einem Richter, der mit Fragen des Vereinsrechts bestens betraut ist. Letztendlich waren die Ergebnisse bescheiden. Es gab getreu dem Satz "Frag zwei Juristen und du erhälst 4 verschiedene Meinungen" ca. 7-10 verschiedene Meinungen. Das Problem besteht darin, dass die Satzung überhaupt ins Vereinsregister aufgenommen wurde. Jeder Hasenzüchterverein kann ein Lied davon singen, wie schwer es ist eine anständige Satzung zu erarbeiten und diese dann auch noch genehmigt zu bekommen. Aus welchen Gründen auch immer, damals zum Wohle des FC Homburg, hat die Satzung im Jahr 2000 diese Hürde geschafft. Welche Regeln ein Verein sich selbst gibt sind lapidar gesagt "sein Ding" und nicht Sache des Vereinsregisters.
Wie konnte man vielleicht doch noch zu einer Einlösung des gegebenen Versprechens des Aufsichtsrates, Umsetzung des MV Beschlusses, sowie einem Zuschütten der zwischenzeitlich entstandenen Gräben im Verein kommen?
Da es auf Mitgliederebene keine Weiterkommen bezüglich einer Mitgliederversammlung zu geben schien und auch juristisch von außen nur schwer und mit beträchtlichem Aufwand ein Hebel anzusetzen wäre, blieb noch der geschäftliche Weg. Immerhin besteht die Möglichkeit das aus organisatorischen, handwerklichen Gründen eine beschlussfähige neue Satzung gar nicht existiert. Aufgrund der Informationspolitik wissen wir das nicht. Uns liegt allerdings das Schreiben der Dr-Michael-Arndt-Consulting GmbH, welches am 4.4.2017 an den Vorstand ging, vor:
"Sehr geehrte Damen und Herren vom Vorstand
Sehr geehrter Herr Eder,
hiermit möchten wir Ihnen ein Angebot unterbreiten, um den FC 08 Homburg in der derzeit schwierigen Situation zeitnah zu unterstützen.
Da es bisher noch nicht zu einer im Februar letzten Jahres beschlossenen Satzungsänderung gekommen ist, bieten wir Ihnen als externes Unternehmen an, eine Satzung zu entwerfen.
Diese beinhaltet zu den bereits beschlossenen Änderungen innovative Ideen für die Zukunft.
Der Verein sollte auch auf Satzungsebene bundesligatauglich sein.
Desweiteren bietet die mit der Satzungsänderung verbundene Mitgliederversammlung die Gelegenheit, das in Teilen der Anhängerschaft zerrüttete Verhältnis zu den Verantwortlichen zu korrigieren, um geschlossen das Ziel Klassenerhalt angehen zu können.
Die von uns zu entwerfende Satzung stellt einen Vorschlag dar, der von Vorstand und Aufsichtsrat bis zur abstimmungsfertigen Version ergänzt und modifiziert werden kann.
Teilen Sie uns bitte bis Dienstag den 11.04.2017 mit, ob sie unser Angebot sondieren und wahrnehmen möchten.
Dr. Michael Arndt Consulting GmbH "
Leider gab es zu diesem Angebot einer ortsansässigen Firma, deren Inhaber gleichzeitig Vereinsmitglied ist, bis zum heutigen Tag (23.04.2017) keinerlei Antwort. Eine unfreundliche Absage wäre das Mindeste, was man erwarten kann. Aber es gibt schlimmeres als fehlende Etikette in einem Regionalligaverein und soweit uns bekannt hat sich Dr. Arndt deswegen auch nichts angetan.
Das Angebot der kostenlosen Dienstleistung hat sich, soweit wir wissen, jedoch erübrigt.
Trotzdem müssen wir weiter kämpfen, um dieses immer über dem Verein schwebende Fallbeil los zu werden. Sie ermöglicht nicht nur eine kontrollfreie Personalpolitik, sondern blockiert durch ihre bloße Existenz.
In einem System der Abschreckung müssen die zur Verfügung stehenden Mittel nicht aktiv eingesetzt werden, sondern entwickeln ihre volle Wirkung auch passiv, durch ihre bloße Existenz!
Chapeau! .... für diesen genialen Schachzug nach Saarbrücken.
Die Klausel muss weg!
Wer dagegen mit "Zähnen und Klauen" zu ihren Verteidigern gehört und warum dies so ist, ist das Thema der Homburg Leaks Teil 2.